Musikreise über die Meere

Niederlenz Das Meer rauscht, wirft Gischt auf oder wird zu einem Tsunami. Das Meer kann aber auch ganz schön sanft sein und in allen Farben leuchten. Genau so hörte sich der Konzertabend mit musiXmaX an.

<em>musiXmaX in seiner 25. Saison «auf hoher See»: </em>Mal glatt und sanft, mal aufgewühlt und von Sturmwinden gepeitscht – so ist das harte Leben der Seefahrer und Entdecker. Foto: Peter Winkelmann
<em>musiXmaX in seiner 25. Saison «auf hoher See»: </em>Mal glatt und sanft, mal aufgewühlt und von Sturmwinden gepeitscht – so ist das harte Leben der Seefahrer und Entdecker. Foto: Peter Winkelmann

Das aus rund 60 Laienmusikern bestehende Ad-hoc-Blasorchester probte rund zwei Monate für die alljährliche Konzerttournee durch den Kanton Aargau – notabene zum 25. Mal. Der erste Konzertabend im Gemeindesaal Niederlenz führte die Zuhörer nach einer «Atlantic Odyssey» (Komponist Philip Sparke) an sieben unterschiedliche Reiseziele, frei nach dem Roman «Gullivers Reisen» von Jonathan Swift. Die Reisen nach Liliput und Brobdingnag zu den Riesen gelten als Klassiker in der Jugendliteratur.

Dort, wo Menschen die Diener sind

Auf seiner dritten Reise lernte Gulliver die fliegende Insel Laputa kennen, deren Einwohner nach reinem Wissen streben. Von hier reiste Gulliver nach Luggnagg, einer Insel, deren Bewohner ewig leben. Nach einer Meuterei auf seinem Schiff machte Gulliver Station im Land der Hauynhnhnms, einer hochintelligenten Pferderasse, die sich ungebildete, unzivilisierte Menschen, Yähus, als Diener halten. Es war ein musikalischer Inselritt mit allen Facetten feinster Blasmusik. Dirigent Roland Fröscher führte die Musikanten mal wild gestikulierend, mal sanft und leise durch «Les Voyages de Gulliver» (Komponist Maxime Aulio).

Ein musikalischer Wirrwarr im Aquarium

Wer nach der langen Reise mit Gulliver nicht seekrank wurde, erlebte danach ein wildes Hin und Her im Aquarium. Allerdings, gestand Marco Galli, der die Zuhörer mit seinen Erläuterungen durch das abwechslungsreiche Programm führte, habe er eine kleine Ausrede parat.

Fünf von sechs Fischen sind Süsswasserfische. Aber da diese Fische ennet dem Atlantik in südamerikanischen Flüssen leben, entführte musiXmaX die Zuhörer über das salzwasserhaltige Meer. «Aquarium» (Komponist Johan de Meij) tönte so, als würden alle Fische kreuz und quer durcheinander im Aquarium umherschwimmen.

Die Musiker liessen die Zuhörer tief in das Aquarium eintauchen und man spürte die Insassen, beispielsweise den Neonfisch oder den Zitteraal. Für einmal war das Seepferdchen eher übermächtig und laut, bevor zum Finale Guppy, einer der beliebtesten Fische für die Haltung im Aquarium, eher heiter und lustig auftauchte.

Mit «Songs of Sailor and Sea» von Robert W. Smith und «Magellan’s voyage to unknown continent» (Masanori Taruya) endete ein musikalisch hervorragender Abend mit musiXmaX. Leider war der Publikumsaufmarsch enttäuschend. Aber wer das Konzert von musiXmaX doch noch hören möchte, der geht am Sonntag, 27. Oktober, 18.30 Uhr in den Löwensaal in Beinwil am See. Einfach wieder einmal musikalisch abtauchen und salziges Meerwasser spüren.

Sonntag, 27. Oktober, 18.30 Uhr, Konzert musiXmaX, Löwensaal, Beinwil am See,

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