Leseförderung auf vier Pfoten
Ammerswil Die Schulbibliothek Ammerswil geht neue Wege bei der Leseförderung – und hat dabei tierische Unterstützung. Bonnie, eine dreijährige Irish-Setter-Hundedame, hilft und unterstützt Kinder seit Mai beim Lesen.
Braune treue Augen und ein langes, weiches Fell: Seit kurzem beschäftigt die Schulbibliothek Ammerswil eine recht aussergewöhnliche Kollegin im Bereich der Lese- und Sprachförderung.
Nur für Hundeohren
Bonnie, eine dreijährige Irish-Setter-Hundedame, unterstützt das Bibliotheksteam als Lesehund. Das funktioniert so: Kinder dürfen der Hündin Geschichten vorlesen. Das hilft, Hemmungen zu verlieren und Selbstbewusstsein aufzubauen. Das stärkt nicht nur die Lesefähigkeit, sondern gibt dem Kind vor allem Sicherheit und steigert seine Motivation. Bonnie ist eine geduldige Zuhörerin. Korrigiert nicht, hinterfragt nicht. Mal tut sie währenddessen gänzlich uninteressiert und manchmal, da schläft sie sogar ein. Das Konzept richtet sich an Kinder (mit Leseschwäche oder ohne) zwischen sieben und zwölf Jahren.
«Wir haben alle Kinder von der zweiten bis zur fünften Klasse angesprochen, es haben sich gleich vier Kinder gemeldet. Alle haben grosse Freude an Bonnie. Dass wir in der Bibliothek einen Lesehund haben, ist einfach cool», freut sich Andrea Schweizer von der Schulbibliothek Ammerswil.
In den USA schon längst bewährt
Bereits seit Jahrzehnten existieren in Amerika und Kanada Projekte, die Hunde für die Leseförderung einsetzen. Zahlreiche Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die Anwesenheit eines Hundes, gerade in Stresssituationen, beim Menschen Blutdruck und Puls senken kann. Hierzulande werden Lesehunde im Therapiehunde-Zentrum Schweiz ausgebildet.
Laut Untersuchungen des Zentrums senkt der Einsatz eines Lesehundes den Stress und den Leistungsdruck der Kinder.
Arbeit macht grosse Freude
Zurzeit sind auf der Website von Lesehunde.ch 72 Lesehundeteams aufgeführt. Monika Oppliger und Hündin Bonnie sind eines davon.
«Die Arbeit macht Bonnie und natürlich auch mir grosse Freude. Es ist immer wieder eine Freude, zu sehen, wie sich die Kinder über Bonnie freuen und Fortschritte machen», so die pensionierte Pflegefachfrau aus Möriken-Wildegg.