Länzerthus steuert wieder auf Kurs

Rupperswil Das Alters- und Pflegeheim Länzerthus geriet 2018 in finanzielle Schieflage. Im Oktober zogen die Verantwortlichen die Notbremse und wechselten den Kurs. Dies zeigt bereits Wirkung.
Derzeit wird im Länzerthus alles auf Finanzierbarkeit geprüft. Auch an geplanten Investitionen wird gerüttelt. Beispielsweise wird nichts aus dem 5300 Quadratmeter grossen Park für 220000 Franken. Stattdessen sind nun eine Wiese und Parkplätze vorgesehen. «Der Park hätte mit Pflegeeinnahmen finanziert werden müssen, das geht nicht», erklärt Hans Bürge, Geschäftsleiter bis auf weiteres im Länzerthus, am Dienstag an einer Pressekonferenz.
Bürge wurde vom Verwaltungsrat im November ins Boot geholt; in der Hoffnung, dass er das Länzerthus finanziell wieder auf Kurs bringt. Der Unternehmer hat Erfahrung darin, Pflegezentren zu optimieren, unter anderem leitete er sechs Jahre das Pflegezentrum Süssbach in Brugg.
Die Streichung von Investitionen war nicht die einzige Massnahme, um das Länzerthus-Budget zu sanieren. Im November wurde die erst im Frühjahr eröffnete Demenzabteilung mit 15 Betten geschlossen und 10 Mitarbeiter entlassen. Danach reichte der damalige Geschäftsleiter, Claudio Leasi, die Kündigung ein. In der Folge wurden eine Führungsebene und verschiedene Stabsstellen eliminiert und Pensen gekürzt. Des Weiteren wurden bewährte Kräfte wieder zurück ins Boot geholt, unter anderem der ehemalige Küchenchef Thomas Brunner.
Neue Tagesbetreuung
Neben der Stellenoptimierung sollen nun neue Ertragsquellen erschlossen werden. Geplant ist ab Februar 2019 eine Tagesbetreuung für pflege- und betreuungsbedürftige Personen in den Räumen der ehemaligen Demenzabteilung. Das Angebot entspreche einem Bedürfnis, ist Bürge überzeugt. «Im Süssbach ist die Tagesbetreuung gut ausgelastet.» Auch die Infrastruktur von Küche, Restaurant, Konferenz- und Sitzungsräumen soll vermehrt von Externen genutzt werden.
Neben einer Straffung der Organisation setzt die Ad-interim-Führung auf den Austausch mit Bewohnern, Angehörigen und Personal. Dies sei bis anhin zu kurz gekommen. Als Auftakt fand vor kurzem ein Informations- und Austauschanlass statt, der auf grosses Interesse stiess.
Die gestiegene Bettenbelegung von 75 auf 92 Prozent zeige, dass die getroffenen Massnahmen wirken, so Bürge. Ziel sei eine möglichst hohe Auslastung der insgesamt 120 Betten. Eine Reduktion der Kosten erhofft sich der Verwaltungsrat ab Mitte 2019. (ms)