Innenleben wird aufgefrischt
Möriken-Wildegg Auf Schloss Wildegg wird die Schlossscheune im Innern für eine intensivere Nutzung nach strengen denkmalpflegerischen Grundsätzen restauriert. Die Bauarbeiten haben begonnen und müssen am 31. März 2022 beendet sein.

Die 1661 gebaute, ausdrucksstarke Schlossscheune diente unter anderem als Stallungen und Schlafkammern für die Knechte. Lagemässig hilft sie mit, den Schlosshof zu begrenzen. Heute wird sie von Museum Aargau während der Saison für die Vermittlungsarbeit und als Ausweichort bei schlechtem Wetter für Veranstaltungen genutzt. Doch sie birgt mehr Potenzial. Die Stiftung Schlossdomäne Wildegg will dieses künftig besser nutzen. Das bis am 8. März öffentlich aufgelegene Baugesuch zeigt einzig bauliche Massnahmen im Innern. Aussen sind keine Veränderungen vorgesehen. Die Identität der Scheune soll erhalten und erkennbar bleiben.
Architekt Martin Bruhin, Aarau, hatte in Zusammenarbeit mit Jonas Kallenbach von der kantonalen Denkmalpflege knifflige Aufgaben zu lösen. Baubewilligt ist ein Planwerk, das bis ins letzte Detail durchdacht ist. «Angestrebt wird, die Behaglichkeit und die Sicherheit der Schlossscheune zu verbessern», erklärt Projektverfasser Bruhin. Ein Blick in die Visualisierungen bestätigt die Absicht. Die Scheune wird um einige Monate länger nutzbar sein, indem die Räume vorteilhafter vom Wind geschützt werden. Eine fixe Catererküche, eine Verbindung zur Remise, eine Bodenheizung, eine Akustikdecke, Steinplatten statt Kiesboden, besseres Mobiliar sowie ein überzeugendes Lichtkonzept dienen der Benutzerfreundlichkeit. Ein Schlosssaal wird bewusst nicht gestaltet.
Die Schlossdomäne Wildegg ist seit 1912 im Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft und wurde durch das Schweizerische Nationalmuseum betreut. Der Bund hat sich entschieden, seine Museen und Sammlungen zu reorganisieren und die Zukunft der Schlossdomäne Wildegg zusammen mit dem Kanton Aargau neu zu gestalten. Die Eidgenossenschaft verkaufte die Schlossdomäne Wildegg inklusive wertvoller Originalausstattung per 1. Januar 2011 an eine vom Kanton errichtete Stiftung.
Der Kanton verpflichtete sich, die Schlossdomäne Wildegg zu erhalten und sie der Öffentlichkeit als Museum zugänglich zu machen. Die einzigartige Domäne mit Schloss, Nutz-, Lust- und Rosengarten, Rebberg, Wald, Gutshof und Nebengebäuden wird mit der restaurierten Schlossscheune um eine Perle reicher.