In Schweden aufgetaucht

Ammerswil Vor 17 Jahren verkauften die Ammerswiler ihr einziges Feuerwehrauto in den Kanton Solothurn. Von einem Brüderpaar aus dem Aargau wurde der rote Oldtimer Anfang Juli in Schweden gesichtet. Er dient heute als Wohn- und Reisemobil.

<em>Gesichtet in Linköping:</em> Der rote Pronto Chevrolet Pickup 1974 der damaligen Feuerwehr Ammerswil. Foto: zvg
<em>Gesichtet in Linköping:</em> Der rote Pronto Chevrolet Pickup 1974 der damaligen Feuerwehr Ammerswil. Foto: zvg

Zahlreiche Ammerswiler erinnern sich noch gut an das heute 45-jährige Feuerwehrauto, präziser an den Pronto Chevrolet Pickup 1974. Er diente dem Corps als Transportmittel für maximal sechs Feuerwehrleute sowie für Schläuche und Material. Per 1. Januar 2002 fusionierte die Feuerwehr Ammerswil mit der Feuerwehr Lenzburg zur Feuerwehr Lenzburg-Ammerswil. Sechs Jahre später erfolgte ein weiterer Zusammenschluss: Die Feuerwehren Lenzburg, Ammerswil und Staufen bildeten fortan die Regio Feuerwehr Lenzburg. Mit dem Neujahrstag 2002 hatte der Pronto, 1974 gekauft von der Iveco Hendschiken, ausgedient. Am 22. Oktober 2002 verkauften Peter Huber und Thomas Körkel das ihnen ans Herz gewachsene Fahrzeug im Auftrag des Gemeinderates an Siegfried Höfling, damals wohnhaft in Bellach, für 2300 Franken.

Peter Huber, der letzte Feuerwehrkommandant von Ammerswil, erinnert sich noch gut an den Kilometerstand von rund 16000. Höfling nannte als Grund für den Kauf die Liebe zu solchen Fahrzeugen. Die Ammerswiler haben den Pronto seit 2002 nicht aus den Sinnen verloren, wohl aber aus den Augen. Doch nun gibt es frohe Kunde: Der Pronto lebt noch. Peter Leuenberger aus Uerkheim besuchte mit seinem Bruder Robert in den Ferien Anfang Juli das Big Power Meet auf dem Flugplatz im schwedischen Linköping.

Für einmal sei die Umschreibung «gigantisch» erlaubt. Dieses Outdoor-Oldtimertreffen für amerikanische Modelle lockt jedes Jahr über 15000 Vehikel und über 100000 Besucher an.

Glück und Zufall im Spiel

Die beiden Brüder Leuenberger entdeckten am Treffen den roten Pronto aus Ammerswil. Begreiflich, dass sie sich, so weit weg von zu Hause, über den gefundenen Oldtimer sehr freuten. Am 26. Juli durfte Gemeindeschreiberin Ruth Rippstein von Peter Leuenberger eine E-Mail samt Bild entgegennehmen. Das Fahrzeug mit vier Gängen und der Gesamtlänge von 5,7 Meter gehört seit dem 31. Mai 2011 dem Norweger Harald Hansen, der ein paar Kilometer nördlich von Oslo wohnt. Der heutige Standort reizt, den Weg des Pikettfahrzeugs von Bellach bis Oslo nachzuverfolgen. Siegfried Höfling verkaufte es nach knapp zwei Jahren schweren Herzens an zwei Sammler in Berlin. Grund: Er verfügte nicht über das notwendige Lastwagenbillett und musste sich stets um einen Chauffeur bemühen. Der Verbleib des Fahrzeugs von 2004 bis 2011 oder der Weg des Oldtimers von Berlin nach Oslo lässt sich nicht eruieren. Tatsache ist, dass sich der Pronto am Treffen in Linköping eher rudimentär ausgebaut als Wohn- und Reisemobil präsentierte.

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