«Ich will Verantwortung übernehmen»
Brunegg Mario Blasucci will Brunegg mitgestalten: Nach mehreren Jahren im Gemeinderat kandidiert er nun für das Amt des Gemeindeammanns. Im Gespräch erklärt er, was ihn antreibt, welche Ziele er verfolgt – und warum Zuhören für ihn zentral ist.

Nachdem Ruth Imholz als Gemeindepräsidentin zurückgetreten war, übernahm Beatrice Zandonella das Amt – eigentlich nur vorübergehend. Geplant war, dass der damalige neue Gemeinderat Emanuel Jaggi das Präsidium übernimmt, sobald er eingearbeitet ist. Doch Jaggi zog aus beruflichen Gründen aus Brunegg weg, und es fand sich niemand, der das Präsidium übernehmen wollte. So stellte sich Zandonella 2023 doch noch zur Wahl. Nun tritt sie bei den Gesamterneuerungswahlen definitiv zurück – ebenso wie Ratskollege Peter Schmid.
Mario Blasucci, bisher Mitglied des Gemeinderats, kandidiert neu für das Amt des Gemeindeammanns. Michael van Toorn stellt sich erneut für das Vizepräsidium zur Verfügung, und auch Thomas Brügger kandidiert erneut für den Gemeinderat. Der erste Wahlgang findet am Sonntag, 18. Mai, statt.
Im Gespräch erklärt Blasucci, warum er Verantwortung übernehmen will, welche Themen ihm wichtig sind – und wie er die Zukunft von Brunegg gestalten möchte.
Herr Blasucci, was hat Sie dazu bewegt, für das Amt des Gemeindeammanns zu kandidieren?
Ich lebe gerne in Brunegg und fühle mich hier zuhause. Ich möchte Verantwortung übernehmen, damit unsere Gemeinde auch in Zukunft lebendig, familienfreundlich und gut organisiert bleibt.
Was möchten Sie aus Ihrer bisherigen Erfahrung in die neue Rolle mitnehmen?
Ich bringe Erfahrung aus dem Gemeinderat mit und kenne die Abläufe gut. Beruflich bin ich es gewohnt, lösungsorientiert zu arbeiten und Verantwortung zu tragen – genau das braucht es auch als Gemeindeammann.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit im Gemeinderat bisher erlebt?
Wir arbeiten konstruktiv und sachlich zusammen, auch wenn die Meinungen mal auseinandergehen. Das ist eine gute Basis, auf die ich weiterbauen möchte.
Welche Themen stehen für Sie in den nächsten vier Jahren im Vordergrund?
Erstens: Wohnraum und Lebensqualität für alle Generationen. Zweitens: die Stärkung der lokalen Wirtschaft und der Vereine. Und drittens: eine nachhaltige, pragmatische Gemeindeentwicklung.
Was heisst das konkret – zum Beispiel beim Thema Wohnen und Infrastruktur?
Wir brauchen Wohnraum, der auch für junge Familien und Senioren bezahlbar bleibt. Die Infrastruktur muss mit der Entwicklung Schritt halten. Und das Dorfleben soll lebendig bleiben – mit Treffpunkten, Vereinen und guter Betreuung.
Die Digitalisierung ist in vielen Verwaltungen ein grosses Thema. Wie sehen Sie das?
Digitalisierung ist wichtig, sie soll den Kontakt zur Verwaltung erleichtern. Aber immer mit dem Ziel, bürgernah und verständlich zu bleiben. Nicht jeder will oder kann alles digital erledigen.
Wie wollen Sie die Kommunikation mit der Bevölkerung stärken?
Mit regelmässiger, ehrlicher Information und einem offenen Ohr für Anliegen. Persönliche Gespräche, Dorfanlässe und einfache Online-Kanäle helfen dabei.
Auch die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden wird immer wichtiger. Wie stehen Sie dazu?
Die ist zentral. Viele Themen lassen sich gemeinsam besser und günstiger lösen – zum Beispiel bei der Schule oder der Infrastruktur.
Wie möchten Sie die Anliegen von Familien und jungen Menschen einbinden?
Indem wir zuhören – zum Beispiel mit Austauschrunden oder Online-Befragungen – und konkret hinschauen, wo der Schuh drückt: sei es bei Betreuung, Freizeitangeboten oder Schulwegen.
Die Finanzen sind für jede Gemeinde ein Dauerthema. Wie sehen Sie Brunegg aufgestellt?
Die finanzielle Lage ist stabil, aber wir müssen achtsam bleiben. Grössere Investitionen wollen gut geprüft sein – es geht um unser aller Geld.
Wo sehen Sie Sparpotenzial – und wo braucht es Investitionen?
Sparen können wir durch schlanke Abläufe und sinnvolle Kooperationen. Investieren müssen wir dort, wo es um Lebensqualität und Zukunftssicherung geht – etwa bei Schulen, Familienangeboten oder der Infrastruktur.
Welche Massnahmen planen Sie, um die Verwaltung bürgernah und effizient zu gestalten?
Kurze Wege, einfache Prozesse und freundliche Ansprechpersonen – so stelle ich mir eine moderne Verwaltung vor. Digitalisierung kann helfen, darf aber den persönlichen Kontakt nicht ersetzen.
Erneuerbare Energien und Energieeffizienz – wo stehen das auf Ihrer Agenda?
An einer wichtigen Stelle. Wir müssen Gebäude sinnvoll sanieren, erneuerbare Energien fördern und uns als Gemeinde vorbildlich verhalten.
Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Verlässlich, lösungsorientiert und offen im Austausch. Ich höre zu, beziehe Meinungen ein und treffe dann klare Entscheidungen.
Und wie gehen Sie mit unterschiedlichen Meinungen oder Konflikten im Gemeinderat um?
Mit Respekt und Klarheit. Verschiedene Sichtweisen gehören dazu – entscheidend ist, dass wir gemeinsam tragfähige Lösungen finden.
Welche Werte sind Ihnen in der politischen Arbeit besonders wichtig?
Verantwortung, Ehrlichkeit und Bodenständigkeit. Ich will Politik für die Menschen machen – nicht an ihnen vorbei.
Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit als Gemeindeammann erreichen?
Ich möchte Brunegg als lebenswerte Gemeinde für alle Generationen weiterentwickeln – mit einem starken Miteinander und einer soliden Basis für die Zukunft.
Und was bedeutet Ihnen das Vertrauen der Bevölkerung?
Es ist ein grosses Geschenk – und eine Verpflichtung. Ich will mit Herz, Verstand und Augenmass arbeiten, für eine Gemeinde, in der man sich zuhause fühlt.