Hitze lässt Salat verkochen

Ammerswil Die Sommer werden wohl auch künftig heisser und trockener. Was hat das für Konsequenzen, etwa für Gemüsegärtner? Der Lenzburger Bezirks-Anzeiger hat bei zwei Betrieben nachgefragt.

<em>Das Wasser kann nun effizienter dem Boden zugeführt werden:</em> Christoph und Adrian Barmettler mit der brandneuen Beregnungsanlage beim Feld, auf dem Peterli gedeihen soll. Fotos: Carolin Frei

<em>Das Wasser kann nun effizienter dem Boden zugeführt werden:</em> Christoph und Adrian Barmettler mit der brandneuen Beregnungsanlage beim Feld, auf dem Peterli gedeihen soll. Fotos: Carolin Frei

<em>Konnten bisher mit genügend Wasser versorgt werden:</em> Die Cherry-Tomaten im Gewächshaus beim Gemüsegärtner Maurer Gemüse .

<em>Konnten bisher mit genügend Wasser versorgt werden:</em> Die Cherry-Tomaten im Gewächshaus beim Gemüsegärtner Maurer Gemüse .

Durch die Hitze müssen wir mit Ertragseinbussen von rund 40 Prozent rechnen», sagt Christian Maurer, der Anfang Jahr den elterlichen Betrieb Maurer Gemüse übernommen hat. Der Eisbergsalat mit seinem geschlossenen Kopf sei bei Hitze besonders anfällig auf Innenbrand (braune, unverkäufliche Herzblätter). Bei extremer Trockenheit können die Salate dem Boden keine Nährstoffe mehr entziehen. Dadurch wird eine Bewässerung unumgänglich. «Da in Ammerswil ein geringes Wasservorkommen herrscht, ist die Erweiterung des Wasserspeicherbeckens in Planung, um zukünftigen Dürreperioden vorbeugen zu können», sagt Maurer.

«Bis jetzt sind gegen acht Tonnen Chinakohl der Trockenheit und Hitze zum Opfer gefallen», sagt Adrian Barmettler, Betriebsleiter der Barmettler Gemüsekulturen GmbH. «Wir hatten 2003 schon mal einen extrem heissen und trockenen Sommer», sagt Barmettler. «Damals hat unser Vater ein Speicherbecken gebaut, das von der Brunnenquelle und mit Dachwasser gespiesen wird.» Der Sommer 2018 stellte den Gemüsebetrieb wegen der Trockenheit erneut vor grosse Probleme. «Mein Bruder Christoph hat daraufhin bei der Gemeinde angefragt, ob wir deren stillgelegtes Pumpwerk für unseren 17 Hektar grossen Betrieb nutzen dürfen. Der Entscheid steht noch aus.»

Wasser vom Hydranten und vom Dorfbach zu beziehen, ist derzeit nicht mehr erlaubt. Die Gemeinde hat dies Anfang Januar beziehungsweise der Kanton im Juli entsprechend verfügt. Die künftige Entwicklung des Wetters müsse nun im Auge behalten werden. «Wir wollen auch weiterhin Salat, Chinakohl, Peterli, Sellerie, Lauch und Zucchetti anbauen. Wegen des Wetters auf andere Produkte zu setzen, kommt nicht in Frage. Wir arbeiten daran, dank einer neuen Beregnungsanlage das Wasser effizienter aufs Feld zu bringen», betont der 28-Jährige. Im Moment sei der Wasserverlust beim Versprühen noch zu hoch. Ziel sei, dass 100 Prozent des Wassers dem Boden zugeführt werden können. Pro Hektare werden zwischen 100 und 150 Kubik Wasser benötigt. Je nachdem muss bis dreimal pro Woche künstlich bewässert werden.

Das regelmässige Bewässern der Felder ist auch bei Maurer ein grosses Thema. «Wegen der Hitze können wir erst am Abend und in der Nacht das Wasser ausbringen», betont der 35-Jährige, «was bei uns Gemüsegärtnern für lange, intensive Arbeitstage sorgt.»

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