Gartentipp: Pflanzenpflege nach dem grossen Schnee

Gärtnerin im Schlossgarten Wildegg: Melissa Gögele. Foto: Pascal Meier/MA
Gärtnerin im Schlossgarten Wildegg: Melissa Gögele. Foto: Pascal Meier/MA

Endlich hat es auch bei uns so richtig geschneit. Doch die grossen Schneemengen sind für viele Sträucher und Bäume zum Problem geworden. Grundsätzlich sind sie zwar darauf ausgelegt, Schnee und auch starken Wind zu ertragen: Nadelbäume sind biegsam und Laubbäume haben durch ihre nackten Äste eine geringe Auflagefläche für Schnee und Wind. Zudem wachsen ihre Äste in einem Winkel aus dem Stamm, der es ihnen ermöglicht, Lasten und starke Winde auszuhalten. Doch wegen der grossen Mengen an schwerem Nassschnee kam es auch bei vielen gesunden Bäumen und Sträuchern zu Schneebruch.

Wichtig ist es nun, die kaputten Stellen sauber abzuschneiden, denn die Bruchstelle ist ein guter Nährboden für Pilze und Bakterien. Dazu nimmt man eine saubere und desinfizierte Säge oder eine Rebschere, je nach Dicke der Äste. Wie stark diese zurückgeschnitten werden, hängt von der Wuchsform und der Optik des Gehölzes ab. Bei Büschen ist es ratsam, ganze Triebe abzuschneiden. So können sie wieder von unten austreiben und es gibt keinen Besenschnitt. Handelt es sich jedoch um einen schwach wachsenden Strauch, kürzt man den Trieb auf die nächste Knospe oder den nächsten Astansatz. Dicke Äste sollten auf den sogenannten Astring geschnitten werden – das ist die Verdickung am Astansatz –, denn so verheilt die Wunde besser.

Egal, um welche Art von Gehölz es sich handelt: Um wieder eine schöne Form zu erhalten, müssen auch gesunde Triebe geschnitten werden. So lässt sich ein einseitiger Wuchs vermeiden. Den Pflanzen schadet ein solcher Rückschnitt nicht. Er ist von Zeit zu Zeit sogar wichtig, um gesunde, kräftige Pflanzen zu erhalten. Haben Sträucher oder Bäume einen Riss in der Rinde, lässt sich dieser mit schwarzer Folie umwickeln, damit er schneller zuwächst. Die Folie kann nach einer Vegetationsperiode wieder entfernt werden.

Von einem Waldspaziergang ist nach sehr starkem Schneefall abzuraten. Äste können abbrechen oder ganze Bäume können umfallen. Auch einige Tage nachdem der Schnee weg ist, sollte man im Wald wachsam sein. Abgebrochene Zweige, die sich in den Kronen verhängt haben, können nach wie vor herunterfallen. Aber alles in allem ist die ganze Schneepracht einfach nur super schön und richtig zum Geniessen!

«Gartentipp». Hier schreiben Mitarbeiterinnen der Schlossgärtnerei Wildegg jeweils in der zweiten Ausgabe des Monats über aktuelle Gartenaspekte.

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