Erfolgreicher Clean-up-Day an der Aare
Auenstein Am Wochenende fand ein Clean-up-Day an der Aare statt. Initiiert wurde die Aufräumaktion von drei engagierten ETH-Studentinnen.
Am letzten Samstag wurde in der freien Natur aufgeräumt. In Auenstein, Wildegg und Rupperswil waren je drei Gruppen im Einsatz, die den Wald durchstreiften und achtlos weggeworfenen Müll einsammelten. Ursprünglich war auch vorgesehen, dass zusätzlich rund 20 Taucher der Tauchschule «aarau dive factory» die Aare nach Müll durchforsten.
Allerdings hatte der anhaltende und intensive Regen an den vorhergehenden Tagen dafür gesorgt, dass der Pegel der Aare stark angestiegen und das Flusswasser sehr trüb geworden war. Dies schränkte die Sicht unter Wasser auf ein Minimum ein und die starke Strömung war zu gefährlich. Deshalb fiel der Einsatz der Taucher sprichwörtlich ins Wasser.
Inspiriert durch das ETH-Studium
Die drei Studentinnen Kara Grotefeld, Noemi Lemcke und Silja Höhener studieren Umweltnaturwissenschaften an der ETH in Zürich. Im Rahmen einer Lehrveranstaltung zur Lösung von Umweltproblemen entstand die Idee zum Clean-up-Day.
Nach gut zwei Stunden Müll einsammeln trafen sich alle Gruppen im Werkhof Auenstein, wo die Beteiligten mit einer warmen Suppe etwas zu Essen bekamen – eine Wohltat bei dem vorherrschenden nasskalten Wetter. Dabei wurde auch die Müll-Ausbeute sichtbar, die in Kehrichtsäcken gesammelt wurde. Unter dem üblichen Müll wie Plastik, Flaschen und Zigarettenstummeln waren auch Keramikteile und ein einzelner Schuh vorhanden – alles Gegenstände, die nicht in die freie Natur gehören.
Ein weltweites Problem
Anschliessend informierten die drei Studentinnen die Anwesenden über diverse Fakten zur Umweltbelastung mit Müll. Schnell wurde klar, dass Plastik einen Löwenanteil des modernen Mülls ausmacht.
Dies ist besonders problematisch, da sich Plastik in der Natur nur sehr langsam abbaut und damit eine extrem lange Überlebensdauer hat. Das wiederum führt zum Problem des Mikroplastiks – sehr kleine und von blossem Auge schwer zu erkennende Kunststoffpartikel, die heute fast überall nachzuweisen sind und auch in die Nahrungskette gelangen. Die weltweit grösste Müllhalde der Welt befindet sich in einem Strudel im Nordostpazifik, dem «Great Pacific Garbage Patch». Dort sammeln sich Kunststoffe an, die mittlerweile die sechsfache Fläche Frankreichs bedecken. Diese gigantische Müllhalde besteht aus Millionen Tonnen von Kunststoffabfällen und ist in den vergangenen vier Jahrzehnten um das Hundertfache angewachsen. Plastik stellt eine Gefahr für das Ökosystem dar, denn Meerestiere verwechseln die Plastikteilchen mit Plankton und verschlucken sie.
Die drei Studentinnen sind zufrieden mit dem Tag. Wenn möglich, soll die Aktion in einem Jahr wiederholt werden.