Eldorado für die Gelbbauchunke

Möriken-Wildegg An unterschiedlichen Standorten in der Gemeinde finden Projekte zur Förderung von Amphibien – insbesondere der gefährdeten Gelbbauchunke – statt.

Klein und unscheinbar: Matthias Betsche, Geschäftsführer Pro Natura Aargau, präsentiert das Projekt «Hilfe für die Gelbbauchunke».Foto: Peter Winkelmann

Klein und unscheinbar: Matthias Betsche, Geschäftsführer Pro Natura Aargau, präsentiert das Projekt «Hilfe für die Gelbbauchunke».Foto: Peter Winkelmann

Projekt Gelbbauchunke gestartet: Laura Rieder und Tabea Haupt (Pro Natura), Gemeinderat Stefan Säuberli, Matthias Betsche und Forstwart Peter Huber freuen sich auf Leben in den Tümpeln.Foto: Peter Winkelmann

Projekt Gelbbauchunke gestartet: Laura Rieder und Tabea Haupt (Pro Natura), Gemeinderat Stefan Säuberli, Matthias Betsche und Forstwart Peter Huber freuen sich auf Leben in den Tümpeln.Foto: Peter Winkelmann

Im Fokus steht die Vernetzung der wertvollen, kantonal geschützten Amphibienlaichgebiete im «Schümel» in Holderbank und in der «Lindimatt» in der Bünzaue in Möriken. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Wald des Kantons Aargau, dem lokal zuständigen Forstbetrieb Birretholz, der Gemeinde Möriken-Wildegg und der Pro Natura Aargau sollen Gelbbauchunken und andere Amphibien ihren Weg von Holderbank über den Chestenberg bis hin zur Bünz finden.

Matthias Betsche, Geschäftsführer Pro Natura Aargau, wohnt in Möriken und hat auf einem seiner vielen Walddurchquerungen im Sommer 2022 Gelbbauchunken am Chestenberg entdeckt. Auf einer gemeinsamen Begehung mit Revierförster Markus Lüthy von den Forstbetrieben Birretholz und Stefan Säuberli, Gemeinderat Möriken-Widegg, wurden feuchte Waldstandorte angeschaut, welche sich für die Erstellung von Kleinstgewässern eignen würden. Über das «Naturschutzprogramm Wald» des Kantons Aargau und mit Unterstützung der Gemeinde Möriken-Wildegg werden nun in den Gebieten Eichwald und Erlibrunnen rund 20 Tümpel erstellt.

Gelbbauchunke braucht jetzt Hilfe

Hinter dem lateinischen Namen «Bombina variegata» versteckt sich eine kleine, unscheinbare, lehmbraun gefärbte Unke – kann man jedoch einen Blick auf ihren Bauch erhaschen, sticht einem die unverwechselbare gelb-schwarze Bauchfärbung ins Auge. Die Unken sind auf flache, warme Kleinstgewässer angewiesen. Sie meiden kühle, tiefe Weiher, wo Feinde ihre Kaulquappen fressen und die tiefen Wassertemperaturen die Entwicklung ihrer Nachkommen einschränken.

Die nicht mal 60 Millimeter grossen Unken sind sehr wanderfreudig und legen mehrere Kilometer zurück, um neue Gewässer zu besiedeln. Auch im Waldgebiet Birch wurden Massnahmen eingeleitet, denn mit jedem Tümpel mehr werden neue Laichgebiete für die gefährdeten Gelbbauchunken erstellt, aber auch andere Amphibien, Reptilien, Vögel und Insekten profitieren davon.

Matthias Betsche freut sich schon auf warme Frühlings- und Sommernächte, wenn die Paarungszeit beginnt und die Männchen mit den Unkenkonzerten starten. Der gelbe Bauch funktioniert ähnlich wie ein Dudelsack – mit Luft gefüllt und wieder rausgepresst entstehen sanfte Laute. Die klingen dann so, wie wenn jemand kurz in eine Blockflöte bläst.

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