Die Aare und ihre Ufer werden noch immer als Abfalldeponie missbraucht

Holderbank Die Vereinigten Fischereivereine Aarau-Brugg VFAB luden zur Uferreinigung an der Aare. Der Fischerclub Mühlibach Wildegg reinigte zusammen mit dem Fischereiverein Buchs und Umgebung die Strecke zwischen den beiden Aareübergängen in Wildegg und Schinznach-Bad.
Rund 20 Frauen und Männer von beiden Vereinen besammelten sich bei der ARA in Wildegg. Ausgerüstet mit Handschuhen, Greifzangen und Kehrichtsäcken schickte Herbert Anderegg, Gemeindeammann und Präsident vom Fischerclub Mühlibach, die Saubermacher um neun Uhr auf die Suche nach Abfällen. Unterstützt wurde das «Fussvolk» auf und im Wasser von Mitgliedern des Bootsvereins Aaretal sowie von verschiedenen Tauchern aus der Region.
Immer noch zu viel Abfall
Seit rund 20 Jahren wird diese Aktion durch die sieben Vereine der VFAB zwischen Aarau und Brugg gemeinsam durchgeführt. Je nach Wasserstand werden zwei bis drei Tonnen Müll gesammelt. Bedenklich sind die grossen Mengen an Grillabfällen, PET-Flaschen, Velos, Spritzen und vor allem an Robidog-Säcken, die von den Helfern eingesammelt werden. Dabei wäre es doch im Fall der Robidog-Säcke so einfach, die eigens dafür vorgesehenen grünen Kübel zu benutzen. Nebst dem Gemeindeammann war auch sein Gemeinderatskollege Werner Schneider mit dem Traktor vor Ort. Er sammelte die gefüllten Kehrichtsäcke entlang der Strecke zusammen.
Der Blick in die Sammelmulde ist eigentlich nicht überraschend, und doch sind auch langjährige Helfer immer wieder erstaunt, was alles gefunden wurde.
Bei den gesammelten Gegenständen war dieses Jahr sogar eine noch gut erhaltene Grillpfanne dabei und ein einzelner blauer Badeschlappen Grösse 46 leuchtete aus dem Güselberg heraus. Roger Wüest und Max Sandmeier vom Bootsverein Aaretal lieferten sogar einen grossen Holzstuhl mit ihrem Fischerboot Barbara am Ufer ab.
Nach getaner Arbeit trafen sich die Aareuferreiniger zur verdienten Stärkung in der Kantine der Jura-Cement-Fabrik. Die «Suppe mit Spatz» schmeckte einmal mehr hervorragend. Chefkoch Kaspar Störi aus Wildegg, Kilian Frei aus Auenstein und Ruedi Kull aus Möriken verstehen ihr Handwerk. Der grosse Topf jedenfalls war schnell leer gegessen.