Der Mann, der mit 80 noch einen Verein gründete
Niederlenz Linus B. Fetz engagiert sich, um bedürftigen Menschen zu helfen. Vor eineinhalb Jahren gründete der Rentner hierzu den gemeinnützigen Verein «Wir für Dich».
«Nur noch kurz die Welt retten» – dieses Lied von Sänger Tim Bendzko passt irgendwie recht gut zu Linus B. Fetz. Der Pensionär engagiert sich, um bedürftigen Menschen zu helfen. Im Juni 2021 gründete er zusammen mit weiteren engagierten Einwohnern den gemeinnützigen Verein «Wir für Dich».
«Für mich ist es eine Herzensangelegenheit», erzählt der 83-Jährige. Weihnachten vor zwei Jahren sei ihm die Idee gekommen, einen Hilfsverein für bedürftige Menschen in Niederlenz zu gründen. «Mich hat damals ein Bettelbrief der Städtischen Hilfsgesellschaft Lenzburg erreicht und ich dachte mir: So was sollte es auch in Niederlenz geben», so Fetz.
Gesagt, getan: Fetz gründete innerhalb kürzester Zeit den Verein «Wir für Dich». Schnell fand sich das Vorstandsteam, bestehend aus sieben Mitgliedern um Präsidentin Susanne Schindelholz-Zbinden, zusammen. Der Verein bietet finanzielle Unterstützung für bedürftige Menschen. Hierbei arbeitet der Verein eng mit der Gemeinde und dem Sozialdienst Niederlenz zusammen. «Der Zweck des Vereins ist, unbürokratisch und schnell finanzielle Hilfe an Privatpersonen zu leisten», erklärt Fetz den Vereinszweck. Neun Familien habe man in den vergangenen eineinhalb Jahren unterstützen können, dennoch gebe es noch viel zu tun: «Wir haben mit dem Verein keine Sichtbarkeit, wir müssen bekannter werden», fasst Fetz die Herausforderung zusammen. Denn: Bis heute flossen erst rund 5500 Franken an Spendengeldern in die Vereinskasse. «Es könnten ruhig noch mehr sein», so Fetz, der seit rund 50 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Jacqueline in Niederlenz wohnt.
Bis zu seiner Pensionierung vor rund 22 Jahren arbeitete der studierte Bauingenieur als Kommunikationschef bei der Bauproduktefirma Eternit, zuvor leitete er in Wildegg ein Forschungslabor. «Ich habe mich immer schon in Vereinen und Organisationen engagiert und wollte auch als Rentner noch etwas Sinnvolles für die Gesellschaft und die Gemeinde tun», fasst Fetz seine Beweggründe zusammen.
Verein kämpft um Sichtbarkeit
Um den Verein bekannter zu machen, wolle man künftig neue Wege beschreiten. Dazu gehöre auch Social Media. «Das ist definitiv etwas, was wir künftig anpacken müssen», so Fetz. Anpacken soll es aber vor allem die jüngere Generation; Mithilfe im Verein sei jederzeit möglich und erwünscht. Denn obwohl Linus B. Fetz noch fit und voller Tatendrang ist, will der Senior künftig etwas kürzertreten. Und etwas mehr Ruhe in seinen Ruhestand bringen.
Mehr im Internet: www.wirfuerdich.ch.