Der «Leopard» verlässt die Sammlung

Möriken-Wildegg Seit mehr als 14 Jahren betreibt Peter Fischer gemeinsam mit einem fünfköpfigen Team auf rund 5500 Quadratmetern das Militärmuseum Wildegg (MMW). Diese Woche musste sich der Sammler von einem Leopard-Panzer verabschieden: Er wurde zurück in den Dienst berufen.

Tschüss, Leopard: Die Schweizer Armee hat den Panzer zurück in den Dienst berufen.Foto: Romi Schmid

Tschüss, Leopard: Die Schweizer Armee hat den Panzer zurück in den Dienst berufen.Foto: Romi Schmid

D-Day: Ein kleiner Bereich ist dem D-Day gewidmet. Foto:  Romi Schmid

D-Day: Ein kleiner Bereich ist dem D-Day gewidmet. Foto: Romi Schmid

Eindrücklich: Das Museum zeigt einen Querschnitt von 1945 bis 2000.Foto: Romi Schmid

Eindrücklich: Das Museum zeigt einen Querschnitt von 1945 bis 2000.Foto: Romi Schmid

Es gelte: Was über die Schwelle komme, bleibe für immer, so Peter Fischer, Betreiber des privat geführten Militärmuseums Wildegg. Trotzdem musste sich Fischer dieser Tage von einem geliebten Exponat, einem Panzer Leopard PZ87, verabschieden. «Er wurde von der Schweizer Armee zurück in den Dienst berufen», so der 67-jährige Lenzburger, der im Militär begeisterter Motorfahrer war. Das Museum sei eigentlich nur ein Nebenprodukt, was ihn und sein Team am meisten fasziniere, sei die Mechanik hinter den ausgemusterten Fahrzeugen.

Die Exponate findet Fischer an Börsen, im Internet oder durch Freunde und Bekannte – und als Dauerleihgabe von der Schweizer Armee. Kommen neue Ausstellungsstücke dazu, werden sie in der hauseigenen Werkstatt auf Vordermann gebracht – sie werden wenn immer möglich mit Originalteilen restauriert. Rund ein Jahr dauert das im Schnitt, danach dürfen die Exponate ins Museum.

Interesse hat zugenommen

Die Sammlung – sie ist eine der grössten der Schweiz – geniesst seit 2009 offiziellen Museumsstatus und ist jeden ersten Samstag im Monat von April bis Oktober geöffnet. Rund 200 Besucher verzeichnet das Museum an einem Tag im Schnitt – für Führungen und Gruppen ist das Museum auch ausserhalb der regulären Öffnungszeiten geöffnet. «Seit Kriegsausbruch hat das Interesse spürbar zugenommen», stellt Fischer fest. Insbesondere Schulklassen und Jugendliche kämen vermehrt vorbei.

Die Besucher kommen aus der ganzen Schweiz, Europa, den USA und Kanada. Das Publikum ist bunt gemischt – Frauen, Männer, Klein und Gross finden regelmässig den Weg nach Wildegg. «Nächste Woche reist eine Gruppe aus England an, sie interessieren sich vor allem für die Flieger», sagt Fischer, der zu jedem Exponat eine spannende Geschichte zu erzählen weiss.

Alle Fahrzeuge sind fahrtauglich

Die Sammlung ist akribisch dokumentiert, zu jedem Ausstellungsstück gibt es ein umfangreiches Datenblatt.

Mit viel Liebe zum Detail vermittelt das Museum einen spannenden Querschnitt durch die Schweizer Armee vom Zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 2000. Ein kleiner Bereich ist zudem dem D-Day gewidmet, dem Tag im Jahr 1944, als die Alliierten in der Normandie landeten.

120 Radfahrzeuge aller Art, 11 Flugzeuge, 3 Schiffe, 34 Kettenfahrzeuge, diverse Geschütze sowie eine komplette Feldküche und Sanität sowie eine fahrbare Backstube gibt es zu bestaunen. Sämtliche Radfahrzeuge sind darüber hinaus komplett funktionstüchtig. «Wir warten alle Fahrzeuge und fahren sie regelmässig aus», erklärt Fischer, der am liebsten mit der Berna 2 UL – einem LKW-Pritschenwagen – ausfährt.

Auf Fischers Wunschliste stehen noch Fahrzeuge und Gegenstände – fertig sei die Sammlung noch lange nicht – «wer etwas sammelt, ist nie fertig», schmunzelt er.

Öffnungszeiten. Jeweils am ersten Samstag im Monat von April bis Oktober. www.militärmuseumwildegg.ch.

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