Der Bach kommt an die frische Luft
Ammerswil Im Abschnitt zwischen der Kantonsstrasse Ammerswil–Dintikon und der ehemaligen Kläranlage soll der eingedolte Heerelochbach geöffnet und renaturiert werden. Geschaffen wird ein Naturelement mit wenig Geld.

Ist vom Heerelochbach in Ammerswil die Rede, muss man sich keinen Bach vorstellen, der dem Aabach ähnelt. 770 Meter des total 1170 Meter langen Baches sind eingedolt, die restlichen 400 Meter präsentieren sich offen. Die Sohlenbreite beträgt lediglich 0,4 Meter. Und trotzdem gilt das Gerinne als öffentliches Gewässer.
Wurzeln in defekten Elementen
Der eingedolte Abschnitt im Wald verursacht immer wieder Unterhaltsarbeiten an den Röhren, die einen Durchmesser von 20 Zentimeter haben. An defekten Elementen dringen Wurzeln ein. Dieser Sachverhalt und weil die Wiese Leffimatt mit dem eingedolten Bach dem Aargau gehört, liess die Idee reifen, ein Projekt für eine Renaturierung auszuarbeiten. Mit einer offenen Bachführung statt in Röhren lässt sich für die Natur ein grosser Gewinn erzielen. Für eine geschlängelte Linienführung des Baches auf 550 Meter Länge bis zur Einmündung in den Krebsbach bei der ehemaligen Kläranlage wird der Baggerführer mit seiner Fantasie sorgen. Bei der Wiese Leffimatt handelt es sich um die grösste extensiv genutzte Wiese von Ammerswil. Die Streufläche in der Wiese bildet einen wertvollen Übergang zum Wald.
Neuer Lebensraum
Das Projekt sieht vor, auch den Waldrand aufzuwerten. Dem Bergmolch, dem Feuersalamander und der Libelle dürfte der umgestaltete Raum gefallen. Kommt hinzu, dass Hochstauden, Grossseggen und Schwarzerlen gepflanzt werden. Für die Bauarbeiten ist ein Stück Wald zu roden, wobei starke Bäume stehen gelassen und geschont werden. Der kantonale Gewässerschutzbeauftragte Hanspeter Lüem ist überzeugt vom grossen Gewinn für die Natur.
Projekt liegt auf
Noch bis zum 16. Oktober liegt das Projekt «Renaturierung Heerelochbach» öffentlich auf. Die verhältnismässig bescheidenen Baukosten teilen sich die kantonale Abteilung Landschaft und Gewässer und der Bund. Für Ammerswil entstehen keine Aufwendungen. Sofern keine Einsprachen erhoben werden und die Witterung es erlaubt, sollen die Bauarbeiten noch in diesem Jahr aufgenommen, allenfalls sogar abgeschlossen werden.