Das Ziel: Altersgerechte Lebensräume
Möriken-Wildegg Zum Thema «Lebensraum 60+» lud die neu gebildete Kommission für Altersfragen zu ihrer ersten Veranstaltung ein. Diese stiess auf grosses Interesse.

Mit einem derartigen Erfolg haben wir nicht gerechnet», stellte Hans Burger, Präsident der neu gebildeten Kommission für Altersfragen, bei der Begrüssung erfreut fest. Gegen 200 Personen fanden sich am Samstagmorgen im Gemeindesaal Möriken ein, um die Mitglieder der Kommission und deren Ziele kennen zu lernen.
Die Aufgaben der Kommission bestehen im Wesentlichen darin, sich eine Übersicht über die aktuelle Situation zu verschaffen, Konzepte zu Altersfragen zu erarbeiten, als Kontakt- und Anlaufstelle zu dienen, Info-Veranstaltungen durchzuführen und konkrete Projekte beim Gemeinderat zu beantragen.
«Die ersten Erkenntnisse waren erfreulich», stellte Burger fest. Es gebe viele Freiwillige, einzeln oder in Gruppen, die Gemeinde sei gut in den regionalen Institutionen eingebunden. Weiter erwähnte er die diversen Einkaufsmöglichkeiten, Bank, Post und die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
Anderseits habe man auch Schwächen festgestellt. So fehlen noch eine Gesamtübersicht, eine Austauschplattform für Angebote oder eine Auskunftstelle für Altersfragen in der Gemeind
«Freuen statt jammern»
Man solle sich doch über die steigende Lebenserwartung freuen statt jammern, forderte Christina Zweifel, Leiterin Fachstelle Alter und Familie im Departement Gesundheit und Soziales, auf. «Die Senioren werden nicht nur älter, sondern bleiben auch länger gesund», stellte sie fest. Man müsse jedoch lernen, damit umzugehen, dass durch die demografische Entwicklung vier Generationen in einer Gemeinde zusammenleben. «Gegenwärtig leben im Aargau 119000 über 65-jährigen Seniorinnen und Senioren – das sind genauso viele Lebensgeschichten», so Zweifel weiter.
Damit leitete sie zum Film «Lebensraum 60+» über, der diverse Projekte aufzeigt, wie ältere Menschen in eine Gemeinschaft integriert werden können, sei dies mit Senioren allein oder mit gemischten Generationen. Kein Altersghetto, sondern ein Generationenhaus hat sich zum Beispiel Bad Zurzach zum Ziel gesetzt. Wie ein Miteinander von Generationen funktionieren kann, zeigten die gelungenen Projekte von Zofingen, dem Augarten in Rheinfelden und im luzernischen Buttisholz. Wichtig dabei sei, so Zweifel, Toleranz und gegenseitiges Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse der jeweils anderen Generation.
Ziel all dieser Projekte ist es, der Vereinsamung im Alter entgegenzuwirken. «Freiwillige Isolation ist in Ordnung, aber eine unfreiwillige Isolation kann zu Problemen führen», warnt Zweifel. Hier müsse man Mitwirkungsmöglichkeiten bieten, um Betroffene aus ihrer Isolation zu locken.
Institutionen rund ums Alter
Im Eingangsbereich und im Foyer stellten diverse Institutionen ihre Angebote vor. So konnte man bei der Firma Moveme selber Elektromobile ausprobieren und sich über Treppenlifte informieren. Die Pro Senectute des Bezirks Lenzburg stellte ihre diversen Angebote von Kursen, sportlicher Betätigung über Ausflüge bis hin zu Beratungen vor. Die Spitex Lenzburg und der freiberufliche Pflegedienst Caregiving, der auch Hilfsmittel vermietet, stellten ihre Dienstleistungen ebenso vor wie das Schweizerische Rote Kreuz, das nebst Fahrdienst, Notruf und Besuchs- und Begleitdienst auch Tagesstätten anbietet. Abschliessend stellte Geschäftsleiter Marco Anselmi das Alterszentrum Chestenberg in Wildegg mit seinen 39 Pflegeplätzen und 6 Wohnungen vor.
Im Laufe der abschliessenden Diskussion wurden unter anderem Wünsche nach einem Behindertenparkplatz beim Begegnungsplatz, einem öffentlichen WC im Dorfzentrum sowie generell mehr Rampen anstelle von Treppen geäussert.