Chäs-Toni gibt die Chäs-Chelle ab

Niederlenz Er ist ein Stück Dorfgeschichte: Toni Felder alias Chäs-Toni. Das Dorf-Original lockte die Gäste scharenweise ins Raclette-Stübli, jetzt übergibt der 86-Jährige die Verantwortung.

<em>Übergibt sein Lebenswerk:</em> Chäs-Toni alias Toni Felder mit seinem Nachfolger Sepp Bucher. Foto: Melanie Solloso
<em>Übergibt sein Lebenswerk:</em> Chäs-Toni alias Toni Felder mit seinem Nachfolger Sepp Bucher. Foto: Melanie Solloso

In den kalten Monaten von September bis April herrscht im Raclette-Stübli in Niederlenz an den Öffnungstagen Freitag und Samstag jeweils Hochbetrieb. Jährlich zählen unter anderem bis zu 40 Vereine zur Stammkundschaft von Toni Felder alias Chäs-Toni. Geschätzt werden das Raclette à discrétion, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die familiäre Atmosphäre. Seit 18 Jahren führt der gelernte Chäser zusammen mit seiner Frau Josy Felder nun schon das Stübli, davor bedienten sie 40 Jahre lang die Kunden in der Dorf-Chäsi. Nun übergibt der nunmehr 86-Jährige sein Lebenswerk. «Ich gehe in Frühpension», witzelt er. Gründe seien das Alter und gesundheitliche Probleme.

«Ich bleibe Witze-Erzähler»

Froh sei er, dass er mit Sepp Bucher und Pia Peterhans endlich jemanden gefunden habe, der das Stübli übernimmt, sagt er und stösst mit seinem Nachfolger mit einem Glas Weisswein an. Andererseits sei da schon die Wehmut. «58 Jahre gehen nicht spurlos an einem vorbei.» Von 150 Prozent auf null werde er dann aber schon nicht runterfahren. Er plant, auch weiterhin im Hintergrund mitzuwirken. «Als Witze-Erzähler zum Beispiel», sagt er, seine Augen blitzen schelmisch. «Die neuesten Witze erzählen, das kann er gut, der Toni, dafür ist er bekannt», weiss Sepp Bucher. Aber auch im Erzählen macht dem Chäs-Toni nicht so schnell jemand etwas nach. Geschichten von anno dazumal, aber auch just von gestern weiss er spannend zu verpacken.

«Chäs-Toni ist ein Stück Niederlenz»

Auf Anfang 2019 übernimmt Sepp Bucher zusammen mit Pia Peterhans, ehemalige Wirtin der Oberstadt, das Raclette-Stübli in Niederlenz. Am Samstag, 5. Januar, ist offizielles Übergabefest. Bucher weiss: Da hat er sich einer grossen Aufgabe angenommen.

Denn die Leute kommen nicht nur wegen des Raclettes à discrétion nach Niederlenz, sondern vor allem wegen dem Chäs-Toni. «So jemanden kann man nicht ersetzen», ist der 63-Jährige überzeugt. Aus diesem Grund habe er lange immer abgewinkt auf Tonis Anfrage, ob er das Stübli nicht übernehmen wolle. Die beiden kennen sich schon viele Jahre.

Nun wagt sich Sepp Bucher trotzdem an die Übernahme. «Ich bin zu früh in Pension gegangen, das Stübli ist jetzt die ideale Ergänzung», nennt er seine Beweggründe. Der ehemalige Geschäftsführer der Landi Maiengrün und Wirtin Pia Peterhans verfügen zusammen über ein beachtliches Beziehungsnetz, ausserdem bringen beide viel Erfahrung in der Gastronomie mit. Ein gutes Fundament für den Anfang und bis auf weiteres dürfen sie noch auf das Mitwirken von Chäs-Toni zählen. «Ich werde so viel wie möglich runterkommen, wenn es gesundheitlich geht», verspricht dieser. Bucher witzelt: «Toni hat sich verpflichtet, im Stübli Witze zu erzählen, bis er neunzig ist.» Dann fügt er etwas ernster an: «Ich hoffe, er ist noch lange gesundheitlich gut unterwegs.» Schliesslich gehöre der Toni zum Dorf. «Er ist ein Stück Niederlenz.»

Samstag, 5. Januar, ab 15 Uhr, Übergabe-Fäscht, Mühlestrasse 5, Niederlenz. Reservation unter 0795432517 oder sepp.bucher@hlinet.ch.

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