Bezirksschul-Koordination und Abschiede

Rupperswil An der letzten Vorstandssitzung der Legislatur erhielt der Gemeindeverband Lebensraum Lenzburg-Seetal (LLS) den Auftrag, die künftige Zuteilung von Bezirksschülern zu koordinieren.

Die Gemeinde Rupperswil war nicht nur Gastgeber der letzten «Lebensraum»-Vorstandssitzung der Periode 2018–2021, sondern sorgte zudem für eine grössere Debatte.

Anlass war das ungeschickt kommunizierte Vorhaben der Stadt Lenzburg, wegen fehlendem Schulraum künftig die Bezirksschüler der Gemeinde Rupperswil an die Bezirksschule von Möriken-Wildegg umleiten zu wollen. Bis jetzt haben die Rupperswil Bezler die Möglichkeit zwischen beiden Schulorten zu wählen, doch steht der Bezirkshauptort in der Gunst höher; aktuell gehen 62 Rupperswiler in die Lenzburger Bez, nur deren 6 in jene in Möriken.

Rupperswil fühlte sich von der Absicht von Lenzburg überrumpelt, pocht auf bestehende Abmachungen und das geltende Schulgesetz. Quintessenz eines «Runden Tisches» Ende Oktober unter Leitung von LLS-Geschäftsführer Jörg Kyburz war der Entscheid, dass der Verband eine Bestandesaufnahme vornehmen und Vorschläge zur Schulraumplanung ausarbeiten soll.

LLS mit nötiger Flughöhe

Der Ausschuss des LLS beschloss dagegen, dieses Thema der aktuellen Vorstandssitzung nicht vorzulegen. Dagegen wehrte sich Rupperswil. Gemeindeammann Ruedi Hediger an der Sitzung: «Unsere Kinder gehen seit gefühlten 100 Jahren nach Lenzburg an die Bez. Uns stört diese plötzliche Auslagerung. Dies ist ein sehr emotionales Thema im Dorf.» Man wehre sich nicht grundsätzlich gegen Änderungen, doch müssten diese gut begründet und kommuniziert werden: «Es braucht jemand, der dies koordiniert, und ich erwarte, dass der LLS die Führung übernimmt.»

Da die Festlegung der Schulkreise eine Aufgabe der Regionalplanung ist, fand dieser Antrag viel Zustimmung. «Man muss über den Tellerrand hinausschauen und es braucht eine gewisse Flughöhe. Der LLS hat diese», sagte etwa der Staufner Gemeindeammann Otto Moser.

Lediglich Seetaler Vertreter fürchteten, dass mit Grundsatzdiskussionen (der Standort Seon ist ebenfalls betroffen) die eben erst getroffene Lösung im Seetal angetastet werden könnte. Mit 16 zu 2 Stimmen wurde beschlossen, dass der LLS die Koordination übernimmt.

Sukkurs für Lenzburger Kanti

Ohne Gegenstimme beschloss der Vorstand, die Kandidatur von Lenzburg für die neue Kanti zu unterstützen. Anfang 2022 sollen alle Ammänner ein Schreiben nach «Aarau» unterzeichnen. Am Schluss der Versammlung verabschiedete LLS-Präsident Daniel Mosimann die auf Ende Jahr ausscheidenden Gemeindeammänner aus Boniswil, Rupperswil, Schafisheim und Staufen. Die Vertreter aus Ammerswil, Dintikon und Hendschiken hatten sich entschuldigen müssen.

Gabi Lauper als Präsidentin der Kerngruppe Regionalplanung würdigte Thomas Meier, der während 23 Jahren als Regionalplaner gewirkt hatte. Der Ende Jahr zurücktretende LLS-Geschäftsführer Jörg Kyburz wurde von Mosimann ebenfalls mit warmen Worten verabschiedet.

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