Berührender Abschied von der beliebten Pfarrerin
Möriken-Wildegg Nach mehr als 22 Jahren nahm die Kirchgemeinde Holderbank-Möriken-Wildegg Abschied von Pfarrerin Ursula Vock. Ein kleines Festprogramm mit Grussworten, Apéro und Musik rundete den Abschiedsgottesdienst ab.

Abschied sei ein bisschen wie sterben, sagte Pfarrerin Ursula Vock zu Beginn ihrer Predigt. Sie empfinde aber nicht nur Wehmut, sondern vor allem Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit. «Über die vergangenen 22 Jahre sind Verbindungen entstanden, Vertrauen ist gewachsen und Ideen nahmen Gestalt an», blickte sie zurück. Sie gehe reich beschenkt an Erfahrung und Begegnungen. Eine letzte Aufgabe stellte sie den Anwesenden: Sie sollten auf farbige Blätter ihre Gedanken, Erinnerungen an gute und steinige Zeiten aufschreiben; diese wurden anschliessend zu einer bunten Collage zusammengefügt.
Persönliche Statements von Menschen aus dem Dorf erinnerten zum Teil an berührende Erlebnisse und zeugten von einer äusserst lebendigen Kirchgemeinde. Nach einem Sketch, der an lustige Begebenheiten aus den vergangenen 22 Jahren erinnerte, folgte ein ganzer Strauss von Abschiedsworten in Form von Briefen und Videobotschaften. Den offiziellen Abschiedsgruss des Kirchenrats überbrachte Pfarrer Martin Kuse in seiner Funktion als Dekan.
Die Grussworte des Gemeinderates Holderbank richtete der ehemalige Gemeindeammann Simon Läuchli an die scheidende Pfarrerin, für den Gemeinderat Möriken-Wildegg übernahm Gemeinderätin Brigitte Becker diese Aufgabe. Umrahmt wurde der Abschiedsgottesdienst von einem Musikantinnen-Trio, dessen fröhliche Klänge den Abschiedsschmerz vergessen liessen. Inzwischen war vor der Kirche das reichhaltige Apérobuffet aufgebaut worden und Musik empfing die Gäste. Nicht mehr als Dekan, sondern jetzt als Kollege verabschiedete Pfarrer Martin Kuse seine Kollegin mit einem auf sie abgestimmten Gedicht. Viele benützten nun die Gelegenheit, sich nochmals mit der beliebten Pfarrerin zu unterhalten
Blick in die Zukunft
Ursula Vock wird keine neue Pfarrstelle antreten, sondern als Beauftragte für die Pfarrausbildung Studenten durch die praktischen Ausbildungsteile begleiten. Ausserdem übernimmt sie die Projektleitung für den Quereinsteiger-Studiengang, den es seit einigen Jahren gibt. Ihr Arbeitsort ist zwar Zürich, aber sie behält ihren Wohnsitz in Möriken.
Für ihre Nachfolge hat die Kirchenpflege im Frühling eine Pfarrwahlkommission bestellt. Es sind einige Bewerbungen eingegangen und Vorstellungsgespräche wurden bereits durchgeführt. Die Kirchenpflege hofft, der Kirchgemeindeversammlung im Dezember eine Person zur Wahl vorschlagen zu können.