40 Jahre im Dienst des Waldes
Dintikon Seit 40 Jahren arbeitet Johann Neuhaus im Forstbetrieb Rietenberg – bei Sonne, Schnee und Sturm. In dieser Zeit hat sich die Waldarbeit stark verändert – geblieben ist seine Leidenschaft für den Wald und die Natur.
Am 1. November durfte Johann Neuhaus sein aussergewöhnliches Jubiläum feiern: Seit genau 40 Jahren steht der 58-jährige Schafisheimer im Dienst des Forstbetriebs Rietenberg. Mit seiner Erfahrung, seiner Verlässlichkeit und seinem Engagement leistet er seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Pflege und Bewirtschaftung der regionalen Wälder.
Sein erster Arbeitstag im November 1985 ist Johann Neuhaus noch gut in Erinnerung. Damals war gerade eine Durchforstung im Gang. «Von den Kleidern über die Maschinen – es hat sich einfach alles verändert», sagt er rückblickend. Besonders die fortschreitende Mechanisierung habe ihn beeindruckt: «Früher arbeiteten wir im Sommer mit der Motorsäge, aber ohne Sicherheitshosen. Das wäre heute undenkbar.» Auch die Winter hätten sich verändert. «Früher hatten wir minus zehn Grad und viel Schnee – das war ideal zum Holzen.»
Ein prägendes Ereignis war für Johann Neuhaus der Orkan Lothar. «40000 Kubikmeter Holz hat es uns innert kürzester Zeit umgelegt – das war heftig», erinnert er sich. Solche Ereignisse zeigen eindrücklich, wie eng Erfolg und Gefahr in der Waldarbeit beieinanderliegen. Denn wo Naturkräfte am Werk sind, bleibt ein Restrisiko immer bestehen.
Laut den Unfallstatistiken der Suva gehört die Waldarbeit zu den gefährlichsten Tätigkeiten in der Schweiz. 2023 war mehr als jede fünfte im Forst tätige Person in einen Arbeitsunfall verwickelt – ein Wert, der in keiner anderen Branche so hoch ist. Die Risiken sind vielfältig: Kettensägen, schwere Maschinen, Seilwinden unter Zug, herabfallende Äste oder rutschiges, abschüssiges Gelände fordern höchste Konzentration. Das weiss auch Johann Neuhaus aus eigener Erfahrung. In vier Jahrzehnten im Forst blieb er zwar von schweren Unfällen verschont, doch kleinere Verletzungen blieben nicht aus. Beim Holzmessen brach er sich einmal das Wadenbein, ein anderes Mal fiel ihm eine Motorsäge auf den Arm. Während der Lehrzeit zog er sich bei einem Holzerkurs einen Kreuzbandriss und eine Meniskusverletzung zu. «Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht», sagt er. «Man kann das Risiko einzig durch Sorgfalt minimieren.» Sein Lieblingsplatz liegt bei den Eichen oberhalb von Egliswil. «Man sieht dort nicht weit, aber es ist wunderschön – ich bin überall gern im Wald», sagt er.
40-Jahr-Jubiläum gefeiert
Am 30. Oktober feierte Johann Neuhaus sein Jubiläum mit Arbeitskollegen und Kommissionsmitgliedern. Nach einer kleinen Runde mit dem Einachser liess man den Tag beim gemeinsamen Abendessen im «Eichberg» gemütlich ausklingen. So soll es die nächsten fünf Jahre bis zur Pension weitergehen – dann gibt es nochmals eine Feier: das 45-Jahr-Jubiläum.
Der Forstbetrieb Rietenberg ist ein Gemeinschaftsbetrieb der Gemeinden Dintikon, Egliswil, Hendschiken, Seengen und Villmergen. Er wurde 2007 gegründet und bewirtschaftet rund 1020 Hektaren Wald. Der Betrieb beschäftigt derzeit zwei Lernende. Eine weibliche Auszubildende gab es bisher noch nicht – aber das ist wohl nur eine Frage der Zeit. Denn auch wenn der Beruf zu den gefährlichsten überhaupt zählt, ist er doch einer der schönsten – zumindest, wenn es nach Johann Neuhaus geht.
Die Gemeinde Dintikon und der Forstbetrieb Rietenberg danken Johann Neuhaus herzlich für seine Treue, seine Zuverlässigkeit und seine langjährige, vorbildliche Arbeit. Sie wünschen ihm weiterhin viel Freude, beste Gesundheit und viele erfüllende Momente – im Beruf wie auch privat.







