200 Soiblotere sind bereit
Auenstein Der Eieraufleset in Auenstein hat eine lange Tradition. Seit den 80er-Jahren wird der Anlass wieder regelmässig alle zwei Jahre durchgeführt. Schon Wochen vorher müssen rund 200 Soiblotere aber erst aufgeblasen werden.

Wenn die verschiedenen Figuren wie der Teufel, die Bajassen, die Alte und der Alte oder die Clowns am Eieraufleset die Zuschauer zurechtweisen oder die zwei Eieraufleser beim Werfen behindern wollen, brauchen sie dazu Soiblotern, oder auf Deutsch Schweinedärme.
Am Montag, 11. März, trafen sich rund 20 ledige Burschen aus Auenstein zum traditionellen Soibloterefüllen im Gemeindewerkhof. Drei Kompressoren, Schnüre und Getränke standen bereit und die Stimmung untereinander war locker, trotz der ausgerechnet an diesem Tag zurückkehrenden Kälte.
Am 28. April ist Eieraufleset
Hoffentlich kein schlechtes Omen, denn wer will schon Ende April noch Winter? Denn genau darum geht es am Eieraufleset, den Winter zu vertreiben. Auf einer Strecke von 80 Metern werden in zwei Reihen je 80 Eier auf Sägemehlhäufchen im Abstand von einem Meter gelegt. Zwei Eierleser, die den Frühling symbolisieren, müssen die Eier auflesen und am Ende der Strecke 20 Meter weit in ein Tuch werfen.
Zwei andere Eierläufern, die den hartnäckigen Winter darstellen, müssen zu Fuss vom Dorf via Hohlgasse nach Veltheim und durch Schinznach-Dorf bis zur Bözenegg hinauf und wieder zurück. Keine leichte Aufgabe, wenn der Winter die zwei Eierleser, also den Frühling, aufhalten will. Die Strecke zur Bözenegg und zurück misst immerhin rund 13,5 Kilometer. Nicht genug, die mit den Soiblotere ausgerüsteten Störenfriede entlang der Eierstrecke können als Spielverderber dem Frühling noch einen gehörigen Streich spielen.
Tolle Stimmung schon bei den Vorbereitungen
Die Vorfreude steckt schon schwer in den jungen Burschen. Die Stimmung an diesem kühlen Abend war gut. Wehe, wenn es beim Aufblasen einen Knall gab – lautes Gelächter begleitete die Jungs mit der Füllpistole. Die Schweinedärme wurden am Morgen vom Schlachthof Zürich nach Wildegg zur Metzgerei Schnyder geliefert, der sie dann rechtzeitig im Werkhof ablieferte. Es waren also ganz frische Därme, und hin und wieder musste die Öffnung länger gesucht werden. Oder eben, einmal zu viel Luft – und schon gab es wieder eine Lachrunde.