Wenn’s nicht mehr geht, gehts mit Nez Rouge

Lenzburg Nez Rouge startet von einem neuen Standort in Lenzburg und rückt damit näher an die Gastronomie. Die Einsatzzentrale im GastroBildungsZentrum macht die langjährige Partnerschaft mit GastroAargau sichtbar – und stärkt sie weiter.

Sicher nach Hause dank Nez Rouge.Foto: Romi Schmid

Sicher nach Hause dank Nez Rouge.Foto: Romi Schmid

Ein starkes Duo: Christoph Knöpfli, Präsident Nez Rouge Aargau und beider Basel (links) und Urs Kohler, Präsident GastroAargau.Foto: Romi Schmid

Ein starkes Duo: Christoph Knöpfli, Präsident Nez Rouge Aargau und beider Basel (links) und Urs Kohler, Präsident GastroAargau.Foto: Romi Schmid

Kurz vor 21 Uhr herrscht im GastroBildungsZentrum am Dammweg in Lenzburg Hochbetrieb. Die Telefone sind aufgeschaltet, Einsatzpläne liegen bereit, Warnwesten werden übergezogen. Draussen reihen sich unzählige Autos aneinander, drinnen versammeln sich die freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer zum Briefing. Punkt 21 Uhr ist alles bereit – für eine weitere Nez-Rouge-Nacht.

Was routiniert wirkt, hat seit dieser Saison einen neuen Rahmen: Die Einsatzzentrale von Nez Rouge Aargau und beider Basel befindet sich neu im GastroBildungsZentrum von GastroAargau am Dammweg 23 in Lenzburg.

Pragmatismus und Partnerschaft

Der Umzug wurde notwendig, weil die bisherigen Räumlichkeiten in der Berufsschule Neuhof aufgrund von Umbauarbeiten nicht mehr zur Verfügung standen. Die Lösung entstand, wie Urs Kohler, Präsident von GastroAargau, sagt, auf denkbar einfache Weise: «Nez Rouge Aargau sucht einen Platz, GastroAargau hat einen Platz – das perfekte Zusammenspiel.» Die Idee kam bei einem Sponsorengespräch mit dem Präsidium von Nez Rouge auf. Für Kohler spielte dabei auch die Perspektive der Freiwilligen eine Rolle. Aus früheren Besuchen kannte er die alten Aufenthaltsräume: «Sie waren nüchtern und rein funktional.» Am neuen Standort könnten bewusst angenehmere Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Strategisch bleibt Nez Rouge damit am bewährten Ort. «Vom Standort ändert sich für uns nicht viel. Die Einsatzzentrale ist nach wie vor in Lenzburg, was strategisch optimal ist», sagt Christoph Knöpfli, Geschäftsführer von Nez Rouge Aargau und beider Basel. Organisatorisch bringe der neue Standort zwar einen Mehraufwand mit sich – etwa bei der Parkplatzsituation oder an Spitzentagen mit vielen Einsätzen. «Im Gegenzug sind die Räumlichkeiten hell, sauber, warm und sehr freundlich», so Knöpfli.

Sicherheit und Genuss

Gerade während der Festtage ist eine feste Zentrale entscheidend. Hier laufen Telefonie und Disposition zusammen, hier werden die freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer mit Sicherheitsmaterial und aktuellen Informationen ausgerüstet, und hier erfolgt die Abrechnung der Spendengelder. «Für die Fahrer ist es zudem ein Treffpunkt, um sich auszutauschen und Freundschaften zu pflegen», erklärt Knöpfli. Rund 900 Freiwillige stehen im Aargau während der diesjährigen Saison im Einsatz. Inhaltlich passt die Nähe zur Gastronomie besonders gut. Verkehrssicherheit sei für Wirte und Gäste ein zentrales Thema, betont Urs Kohler. «Alkohol oder Medikamente vertragen sich definitiv nicht mit dem Lenken eines Fahrzeugs – und das gilt das ganze Jahr über.» Gerade in der Advents- und Festzeit kämen Firmenanlässe, Familienfeiern und Müdigkeit hinzu. «Dank Nez Rouge kann man unbeschwert teilnehmen, den Anlass geniessen und sich – und das eigene Auto – am Ende sicher nach Hause fahren lassen.»

Nez Rouge und die Gastronomie seien damit «ein ideales Duo für sorgenfreies Geniessen im Restaurant». Bewusst möchte sich Nez Rouge dabei etwas vom reinen Alkoholimage lösen. Der Heimfahrservice richtet sich an alle, die sich fahrunfähig fühlen – unabhängig vom Grund. «Sobald sich jemand fahrunfähig fühlt und sein Fahrzeug dabeihat, soll er sich an uns wenden», sagt Knöpfli. Das Angebot gelte ausdrücklich auch für junge Lenkerinnen und Lenker. Neue Mobilitätsangebote wie Taxi-Apps oder angepasste ÖV-Verbindungen seien wichtige Ergänzungen, ersetzten Nez Rouge aber nicht. «Oft sind es gerade die Neulenker, die besonders vernünftig handeln», stellt Knöpfli fest. Der Ablauf eines Einsatzes ist einfach und effizient: Ein Anruf genügt, ein Team aus zwei Freiwilligen rückt aus. Eine Person fährt das Kundenfahrzeug sicher nach Hause, die zweite folgt im Begleitfahrzeug. Der Dienst finanziert sich ausschliesslich über Spenden und Sponsoring. «Eine der grössten Herausforderungen ist das Wetter», sagt Knöpfli. «Wir können und wollen die Physik nicht überlisten.» Gleichzeitig bedankt er sich bei allen Unterstützenden, die den Betrieb überhaupt ermöglichen. Mit dem neuen Standort im GastroBildungsZentrum senden Nez Rouge und GastroAargau ein klares gemeinsames Signal: Verantwortung endet nicht am Tisch oder an der Bar. Sie reicht bis zur sicheren Heimfahrt. Oder, wie es Urs Kohler pragmatisch formuliert: «Speichern Sie die Nez-Rouge-Nummer gleich jetzt im Handy ab – 0800 802 208.»

Weitere Artikel zu «Im Gespräch», die sie interessieren könnten

Marc Philip Seidel
Im Gespräch17.12.2025

Mesdames etMessieurs, …

Schatzkammer
Die Lenzburger waren erfolgreich.Foto: Etienne Bornet
Im Gespräch10.12.2025

Die Brass-Band Imperial Lenzburg misst sich mit den Besten der Schweiz – und landet einmal mehr auf dem Podest

Lenzburg Die Brass-Band Imperial Lenzburg (BBI) nahm mit ihrer A- und B-Band am 50. Schweizerischen Brass-Band-Wettbewerb in Luzern teil. An dem Wettbewerb…

Frühling:  Die Rapsfelder blühen und die neuen Blätter der Bäume zeigen ein zartes Hellgrün.Foto: Andreas Walker
Im Gespräch10.12.2025

Das Seetal im Wandel der Jahreszeiten