Viel Applaus für die schillernde Welt der Strassenkunst
Lenzburg Wenn die Gaukler kommen, verwandelt sich Lenzburg in ein Wunderland, in welchem an jeder Ecke eine Überraschung lauert. Tausende Besucher waren bei Sonnenschein mit voller Begeisterung am Gauklerfestival dabei.
Akrobatik, Zauberei, Clownerie, Musik und Kulinarik – das Gauklerfest zieht seit 30 Jahren zahlreiche Besucher aus Lenzburg und der Region, aber auch aus den benachbarten Kantonen an. Dies war auch am vergangenen Wochenende der Fall. Tausende Schaulustige pilgerten nach Lenzburg, wo die Gaukler die Gassen und Plätze in eine riesige Freiluftbühne verwandelten.
Gaukler aus der ganzen Welt
Bunt, vielfältig und ausgelassen – so lässt sich das Gauklerfestival in drei Worten zusammenfassen. Von Freitag bis Sonntag konnte das Publikum Verrücktes, Amüsantes, Akrobatisches und Zauberhaftes in den Gassen der Lenzburger Altstadt erleben. Strassenkünstler und Gaukler aus der ganzen Welt – unter anderem aus Australien, Argentinien, Mexiko, Deutschland und Spanien – waren nach Lenzburg gereist, um im Rahmen des Events ihre Shows zu präsentieren.
Insgesamt bespielten rund zehn Solisten und Künstlergruppen sechs verschiedene Plätze. Hinter den scheinbar so locker inszenierten Auftritten der Strassenkünstler steckt meist hartes Training, wie Bogenschützin Sarah Twister aus Australien die Zuschauer mit einem Augenzwinkern wissen liess: «Fünf Jahre Training für fünf Minuten Show.»
Mit ihrer temporeichen Show entführte sie das Publikum in die Kunst der Bogenschiesserei, die sie als eine der wenigen Schlangenmenschen auf der Welt mit den Füssen beherrscht – eine beeindruckende Show, die nicht nur den Zuschauern, sondern auch dem Mann, der als Zielscheibe einen übergrossen Apfel auf dem Kopf trug, den Atem stocken liess.
Umjubelte Luftnummer
In die Herzen der Zuschauer spielte sich der Ballonkünstler und Comedian Tobi van Deisner mit seiner Show «Cleopatra und Caesar». Egal, wen er im Laufe seines Programms ansprach und auf die Bühne bat, seine grenzenlose Energie übertrug sich auf alle. Der Künstler entführte sein Publikum dabei ins zauberhafte Ägypten; eine gelungene Inszenierung, in der er den überaus starken Caesar, die Mumie und Cleopatra mit Kopf- und Körperschmuck aus Luftballons ausstattete und alle mit klaren Anweisungen zum finalen «Siegesknutscher» begleitete. Als Höhepunkt füllt er einen pinken Riesenballon mit Luft, stülpt erst das Gesicht und später sogar den ganzen Körper in den Luftballon. Das erschrockene Schweigen der Zuschauer löst sich, als der Künstler beginnt, auf und ab zu hüpfen wie ein übergrosser Flummi. Mal sieht man nur die Hände, dann wiederum lugt der ganze Kopf aus dem pinken Ball. Beim finalen Countdown platzt die Kugel und van Deisner erscheint wieder, um den frenetischen Applaus in Empfang zu nehmen.
Ebenso beliebt wie die vollen Showbühnen waren das Kinderschminken, das «Kaffi Raphi» und die zahlreichen weiteren kulinarischen Angebote, welche das Rahmenprogramm des Gauklerfestivals komplettierten.
Christine Wiedmer vom Gaukler-Organisationskomitee zieht ein positives Fazit: «Es war ein wunderbares Gauklerfestival mit tollen Momenten, die zu bleibenden Erinnerungen werden. Nächstes Jahr kann es genau so weitergehen.»