Usserirdisch

Was kommt Ihnen bei «ausserirdisch» und Lenzburg in den Sinn? Suchen Sie nicht gleich nach einem Ufo beim Himmelsleiterli oder einem Ausserirdischen in der Rathausgasse. Versteht man «ausserirdisch» nämlich als nicht-irdisch, jenseitig, zeitlos, so landet man schnell einmal in der Welt der Märchen, Sagen und Legenden. Und dazu hat Lenzburg einiges zu berichten: Die Aliens tauchen hier als Fabelwesen, Untote und sonst wie verpeilte Typen auf.
Einmal etwa wollten zwei einfältige Lenzburger im Lenzhard einen sagenhaften Schatz heben. Beim nächsten Vollmond sollten sie mucksmäuschenstill im Wald lauern und das Geistertreiben über sich ergehen lassen. Anstatt in Angst und Schrecken gerieten sie aber in eine gähnende Lethargie, der einer der beiden lautstark Ausdruck verlieh. Schwupps war der Zauber vorbei und der Schatz von dannen.
Ein andermal überkam einen jungen Lenzburger ein ungeheures Grauen, nämlich als dieser allein bei den Fünflinden von einem kopflosen Zombie und dessen Kettenrasseln erschreckt wurde. Das musste Bernhard Matter, einstiger Meisterdieb und Robin Hood der Schweiz, gewesen sein, denn 1854 hatte dieser auf dem Schafott in Lenzburg seinen (Un-)Frieden gefunden.
Um bei Untoten zu bleiben, wäre da noch der nächtliche Leichenzug zu erwähnen, der in manch schaurig-nebliger Vollmondnacht durchs Seetal ziehen soll. Diese und weitere neu vertonte Mondmärli aus Lenzburg und aus aller Welt kann man nun in der Märlischaukel im gotischen Zimmer im Museum Burghalde hören. Hier wurden die schaurig schönen Geschichten nämlich auch aufgenommen.
Ach ja: Der grosse runde Mondteppich mit der Schaukel drauf ist irgendwie voll abgespaced und lädt Klein und Gross zum Abheben ins Märliuniversum ein. (mphs)
Plakat finden und Preise gewinnen. Das Projekt «Lenzburgiana» wurde vom Museum Burghalde lanciert. Während eines Jahres werden monatlich humorvolle Grafiken zu Lenzburger Besonderheiten präsentiert. Das Motiv wird in Plakatgrösse irgendwo im Städtli erscheinen. Der Text dieser Kolumne verrät den Standort. Die witzigsten Selfies vor diesem Plakat werden prämiert. Handyfotos mit Name und E-Mail-Adresse senden an: burghalde@lenzburg.ch.