Smarte Fussball-Transfers lassen den Dorfklub hoffen
FC Sarmenstorf Nach der Rückkehr in die 2. Liga gibt man sich bei den Seetalern demütig. Nur nicht direkt wieder absteigen, heisst die Devise. Aller Bescheidenheit zum Trotz: Der FCS kann zur ganz grossen positiven Überraschung der am Wochenende startenden Saison 2019/2020 werden.
Die Bilder der euphorisierten Sarmenstorfer Fans sind immer noch präsent. «Das ganze Dorf ist hier und feiert mit uns», starrte FCS-Trainer Christoph Illi am 18. Juni in die vollen Ränge auf dem Tägliger Fussballplatz. Sekunden zuvor gewann seine Mannschaft mit 1:0 gegen Brugg und sicherte sich damit die Rückkehr in die höchste Aargauer Amateurliga. «Jetzt fahren wir nach Hause und lassen es krachen», freute sich Sportchef Fabian Baumli. Wie lange die anschliessenden Festivitäten gedauert haben, ist nicht überliefert.
Seit jenem Abend sind rund zwei Monate ins Land gezogen. Beim Aufsteiger hat sich in dieser Zeit einiges getan. Die wichtigste Änderung: Der frühere Profi Michael Winsauer hat als Coach übernommen, assistiert wird der 37-jährige Österreicher von Marco Hostettler. Im Kader habe man die Rochaden bewusst kleingehalten, so Sportchef Baumli: «Wir sind ein Dorfklub, und das wollen wir auch eine Liga höher bleiben.»
Mit anderen Worten: In Sarmenstorf geht man keine Risiken ein, personeller wie auch finanzieller Art. Oder wie es Vereinspräsident Tobias Furrer in seinem Jahresbericht zuhanden der Generalversammlung von gestern Mittwochabend ausdrückte: «Unsere Aufstiegsmannschaft besteht zu grossen Teilen aus einheimischen Spielern, was mich mit grossem Stolz erfüllt. Es ist ein klares Indiz, dass im gesamten Verein sehr gute Arbeit geleistet wird.» Und das soll auch in Zukunft so bleiben.
Rückkehrer aus Muri
Dass es eine Liga höher nicht ganz ohne Verstärkungen geht, ist klar. Baumli und Co. bedienten sich aber nicht wahllos auf dem regionalen Spieler-Basar, sondern konnten zwei smarte Fussballer auf den Sportplatz Bühlmoos lotsen. Fabian Burkard (23) und Fabio Huber (22) kommen vom FC Muri, zwei junge Kicker, die an guten Tagen den Unterschied ausmachen und die Mannschaft mitreissen können. Burkard hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und scheint jetzt beschwerdefrei zu sein. Huber, er begann seinerzeit in der Juniorenabteilung des FC Sarmenstorf mit «tschutten», kehrt mit der Erfahrung aus über 70 Einsätzen in der 2. Liga inter zu seinem Stammklub zurück. Beide Akteure spielten lange Zeit im Nachwuchs des FC Wohlen.
Ein erstes Bild von der neuen Mannschaft können sich die Sarmenstorfer Fans zum Saisonstart am kommenden Samstag um 18 Uhr machen, wenn der letztjährige Cupfinalist Othmarsingen auf dem Bühlmoos gastiert.
In der 1. Runde des Aargauer Cups geht es für Sarmenstorf am 27. August zum unterklassigen FC Seon. «Im Cup wollen wir auch in diesem Jahr ein Wörtchen mitreden», sagt Baumli. Zur Erinnerung: In der letztjährigen Kampagne stiess der damalige Drittligist Sarmenstorf bis in den Halbfinal vor und scheiterte dort vor 700 Zuschauern auf heimischem Boden mit viel Pech am nachmaligen Cupsieger Mutschellen.
Teams und Modus
Die 14 Mannschaften: Othmarsingen, Lenzburg, Sarmenstorf (Aufsteiger), Gontenschwil, Gränichen, Kölliken, Mutschellen, Niederwil, Oftringen, Suhr, Rothrist, Fislisbach (Aufsteiger), Schönenwerd-Niedergösgen (Aufsteiger), Wohlen II (Absteiger).
Der Modus: Einfache Doppelrunde. Der Gruppensieger steigt in die interregionale 2. Liga auf, die Mannschaften auf den Rängen 12 bis 14 steigen in die 3. Liga ab.
Die Saison: Gespielt wird die Hinrunde ab dem kommenden Wochenende bis Ende Oktober. Die Rückrunde startet am 21. März 2020 und endet am 6. Juni 2020.
Der Ranglistentipp: 1. Wohlen II. 2. Lenzburg. 3. Suhr. 4. Sarmenstorf. 5. Kölliken. 6. Mutschellen. 7. Rothrist. 8. Gränichen. 9. Schönenwerd-Niedergösgen. 10. Gontenschwil. 11. Othmarsingen. 12. Niederwil. 13. Fislisbach. 14. Oftringen. (rubu)