«Schonungsvolle Bewegungsjagd»

Birrwil Alle Jahre lädt Richard Zuckschwerdt Exponenten aus Regionalpolitik und Wirtschaft zur Behördenjagd. Die Gäste kamen heuer in den Genuss eines wunderschönen Tages in der Natur.

<em>Die Information:</em> Jagdleiter Richard Zuckschwerdt orientiert die Gäste der Behördenjagd hoch über dem Hallwilersee. Fotos: Fritz Thut

<em>Die Information:</em> Jagdleiter Richard Zuckschwerdt orientiert die Gäste der Behördenjagd hoch über dem Hallwilersee. Fotos: Fritz Thut

<em>Die Warnung:</em> «Jagd»-Triopan am Wegrand.

<em>Die Warnung:</em> «Jagd»-Triopan am Wegrand.

<em>Der Start:</em> Die Jagdhornbläser lancieren den Jagdtag.

<em>Der Start:</em> Die Jagdhornbläser lancieren den Jagdtag.

<em>Der Gast-Treiber:</em> Der Spanier Riccardo Ferer mit Hund.

<em>Der Gast-Treiber:</em> Der Spanier Riccardo Ferer mit Hund.

<em>Die Strecke:</em> Am Abend erweisen die Jäger den erlegten Tieren die Ehre.

<em>Die Strecke:</em> Am Abend erweisen die Jäger den erlegten Tieren die Ehre.

Das Waidwerk ist nicht unumstritten. Information hilft. Bei der Jagdgesellschaft Birrwil-Boniswil können Gäste auf der Behördenjagd einen Jagdtag begleiten. Aktuelle und ehemalige Gemeindeammänner, Vertreter von Verwaltung, Wirtschaft und Gewerbe lassen sich die Gelegenheit nicht entgehen – und geniessen einen wunderschönen Spätherbsttag in freier Natur.

Jagdleiter Richard Zuckschwerdt, ehemaliger Ammann und Baumeister aus Staufen, steckt bei dieser Gelegenheit jeweils eigene Ambitionen zurück. In mit vielen markigen Fachausdrücken angereicherten Erläuterungen erklärt er die Hintergründe der Jagd. Bei der im Aargau üblichen Reviermethode werden die von den kantonalen Stellen geforderten Abschüsse mit der Treibjagd erreicht. Zuckschwerdt spricht zwar lieber von der «schonungsvollen Bewegungsjagd».

Schon beim ersten Trieb werden alsbald Rehe vom Lärm der Treiber «aufgemüdet» und die Gäste sehen, wie sich die schlauen Tiere einen Weg in Sicherheit suchen. «Wir lassen den Rehen eine Chance», kommentiert dies Zuckschwerdt. Nicht alles Wild überlebt. Irgendwo im Wald knallt ein Schuss; drei Hornstösse folgen. So weiss die ganze Jagdgesellschaft: Ein Reh wurde erlegt.

Respekt vor dem Tier

Bei den Waidmännern wird Tradition grossgeschrieben. Vieles läuft rituell ab. Doch die Gäste, manche schon gewiefte Routiniers, andere Frischlinge, stellen fest, dass der Respekt vor dem Tier und der Natur prägend ist.

Auf dem zweiten Trieb lässt sich ein veritabler Bock von der Gästeschar nicht verdriessen und sucht parallel zum Waldweg das Weite. Richard Zuckschwerdt zieht die Flinte mit, drückt jedoch trotz passender Distanz nicht ab. War das Reh zu schnell? War vielleicht ein Treiber in Verlängerung der Schussrichtung? Sorgten die Gäste für eine innere Unruhe? Im Zweifel lässt man das Tier ziehen.

Gleichwohl liegen am Abend nach einem feinen Aser mit Wildpfeffer und Spätzli sechs Rehe auf der so genannten «Strecke». Begleitet von der passenden Bläserfanfare erweisen die erfolgreichen Schützen den erlegten Tieren die Reverenz. Das Ende eines interessanten Tages. Waidmannsdank.

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