Physik aufgehellt in der Hellmatt

Lehrreiche Stunden in der Schulanlage Hellmatt in Wildegg. Pensionierte Fachleute engagieren sich in einem Schulprojekt, um Viertklässlern physikalische Vorgänge leicht verständlich zu erklären.

Was passiert im Glas: Da wird genau beobachtet. Fotos: Alfred Gassmann

Was passiert im Glas: Da wird genau beobachtet. Fotos: Alfred Gassmann

Konzentriert: Arbeit unter Anleitung.

Konzentriert: Arbeit unter Anleitung.

Mit Pinzette: Der gesunkene Kupferwürfel wird herausgeholt.

Mit Pinzette: Der gesunkene Kupferwürfel wird herausgeholt.

Gut ausgerüstet: So macht Experimentieren Spass.

Gut ausgerüstet: So macht Experimentieren Spass.

Für einmal stand am vergangenen Freitag im Pavillon 5 der Schulanlage Hellmatt in Wildegg die Lehrerin Eva-Maria Metzger nicht allein vor der vierten Klasse. Angesagt war «Experimentieren an der Mittelstufe». Wie bereits in der Vorwoche bildeten Fritz Wenzinger, Guido Bianchi, Lorenz Caroli, Albert Kuster und Walter Marti von der Aargauischen Naturforschenden Gesellschaft den Lehrkörper und die Bezugspersonen. Allesamt gestandene Männer im Pensionsalter und grau meliert.

Auf den weissen Tischen lagen weit und breit keine dicken Lehrbücher. Bereitgestellt hingegen waren Bechergläser, Pinzetten, Messzylinder, Spritzflaschen, Messwaagen, Wasser sowie Würfel aus Eisen, Kupfer, Aluminium, Kunststoff und Holz mit je einem Volumen von 1 cm. Fritz Wenzinger erklärte den 25 Schülerinnen und Schülern den Begriff «Dichte» eines Materials. Danach galt es an den Tischen zu überlegen, zu wägen und zu rechnen. Was berechnet wurde, liess sich per Experiment belegen: Kunststoff und Holz schwimmen, Eisen, Kupfer und Aluminium sinken. Und wie verändert sich der Wasserspiegel während dem Schmelzen von schwimmenden Eiswürfeln im Becherglas? Wiederum galt es zu überlegen, zu experimentieren und vor allem zu beobachten. Resultat: Der Wasserspiegel ändert sich nicht.

Weit mehr als eine Physikstunde

Das Projekt wird von der Aargauischen Naturforschenden Gesellschaft ANG in Zusammenarbeit mit interessierten Schulen im Aargau durchgeführt. Fachleute der ANG unterstützen die Lehrerschaft mit dem Wissen aus der Praxis und leiten Schülerinnen und Schüler von der vierten bis zur sechsten Klasse an, wie physikalische Aufgaben gelöst und wie experimentiert werden kann. Auf die Idee kam Fritz Wenzinger, der damalige Präsident der ANG, im Jahre 2013. Wenzinger war Chemielehrer an den Kantonsschulen Aarau.

Ziel ist es, komplexe Theorien leicht verständlich zu erklären und das Wissen anhand von Experimenten zu vertiefen. Die ANG ist bestrebt, Interesse und Begeisterung für die Naturwissenschaften zu wecken. Die Lehrerin Eva-Maria Metzger schätzt die unterstützende Klassenbegleitung. Für alle Beteiligten im Schulzimmer geht auch eine Bereicherung auf der Beziehungsebene einher. Im Spiel waren Geduld, unterschiedliche Lebenserfahrungen und Wissensvermittlung. Faszinierende Physikstunden, unsichtbar verwoben mit einem Stück aufgebaute Beziehungen.

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