Nie von lauten Tönen beeinflussen lassen

Von Bürokollegen zu «Konkurrenten»: Fritz Thut («LBA») und Ruth Steiner («AZ») 2018 beim Baubeginn des Knotens Neuhof in Lenzburg.Foto: Chris Iseli
Von Bürokollegen zu «Konkurrenten»: Fritz Thut («LBA») und Ruth Steiner («AZ») 2018 beim Baubeginn des Knotens Neuhof in Lenzburg.Foto: Chris Iseli

Lieber Fritz,

sehr gerne schreibe ich ein paar Worte zu deiner Pensionierung, schliesslich haben wir doch ein paar Jahre zusammen das kleine «AZ»-Redaktionsbüro in der Lenzburger Altstadt geteilt, gemeinsam den Alltag des Lokaljournalismus in der Region Lenzburg-Seetal bewältigt mit all seinen Hochs und Tiefs.

Die Aufgabe ist jedoch nicht ganz so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe. Was weiss ich tatsächlich über den Menschen Fritz Thut, mit dem ich einige Jahre lang tagtäglich sozusagen Schulter an Schulter gearbeitet habe?

Wenn ich ehrlich bin, so bist du mir in gewisser Weise ein Buch mit sieben Siegeln geblieben. Ja, du hast Grenzen gesetzt und dir dein innerstes «Ich» stets bewahrt – und das ist wahrscheinlich auch gut so. Dieser Umstand hat der langsam wachsenden gegenseitigen Sympathie jedoch keinen Abbruch getan.

Ich habe dich als Herzblut-Journalisten kennen- und schätzen gelernt. Als einen, dem die sachliche Berichterstattung stets oberstes Gebot war. Du warst ein wandelndes Lexikon, immer bestens informiert über die Geschehnisse in unserer Region. Doch: Du hast dich nie von lauten Tönen beeinflussen lassen, sondern erst dann in die Tasten gegriffen und über eine Sache berichtet, wenn nach deinem Ermessen «genug Fleisch am Knochen» war.

Das heisst jedoch nicht, dass du nicht kritisch auf die Geschehnisse da draussen geblickt hättest. Wenn du es für nötig befunden hast, hast du dich der Kommentarspalte in der Zeitung bedient. Deine Kommentare hatten es in sich, waren gewürzt mit Kritik, wenn nötig auch scharf. Aber nie hast du auf den Mann respektive die Frau gespielt, bist stets fair geblieben.

Beruflich haben sich unsere Wege vor Jahren zwar getrennt. Du hast deinen Platz im «AZ»-Büro in der Rathausgasse Lenzburg mit dem Chefsessel in der Redaktion des «Lenzburger Bezirks-Anzeigers» am Kronenplatz getauscht. Und auch ich bin weitergezogen. Trotzdem sind wir uns freundschaftlich verbunden geblieben.

Lieber Fritz, ich wünsche dir alles Gute für den neuen Lebensabschnitt. Mögest du zusammen mit deiner Frau Fränzi noch viele glückliche Jahre vor dir haben. Du hast es verdient.

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