Nachwuchs mit «grünem Daumen» zeigt blumige Kreationen

Lenzburg Es ist ein Meilenstein im Leben jedes jungen Menschen: die Lehrabschlussprüfung. 15 Floristinnen aus dem Kanton Aargau haben sie kürzlich in Lenzburg abgelegt – und ihr Können mit aussergewöhnlichen Kreationen unter Beweis gestellt.

Wenn selbst ein Bettchen zu blühen beginnt, sind Floristinnen am Werk.Foto: Romi Schmid

Wenn selbst ein Bettchen zu blühen beginnt, sind Floristinnen am Werk.Foto: Romi Schmid

Chefexpertinnen Valerie Dietiker und Esther Uehlinger.Foto: Romi Schmid

Chefexpertinnen Valerie Dietiker und Esther Uehlinger.Foto: Romi Schmid

Strahlende Gesichter: Die angehenden Floristinnen haben ihr Bestes gegeben.Foto: Romi Schmid

Strahlende Gesichter: Die angehenden Floristinnen haben ihr Bestes gegeben.Foto: Romi Schmid

Kunstvoll arrangiert: Die angehenden Floristinnen zauberten ungewöhnliche Kreationen.Foto: Romi Schmid

Kunstvoll arrangiert: Die angehenden Floristinnen zauberten ungewöhnliche Kreationen.Foto: Romi Schmid

Prächtige Lauchblüten kunstvoll in Szene gesetzt.Foto: Romi Schmid

Prächtige Lauchblüten kunstvoll in Szene gesetzt.Foto: Romi Schmid

Aus Schubladen ranken Pflanzen, ein Bollerwagen dient als pfiffiger Blumentransporter, und in Schmuckfässern spriesst Blumenpracht: Kürzlich absolvierten 15 angehende Floristinnen in der Mehrzweckhalle auf der Lenzburger Schützenmatte ihre praktischen Abschlussprüfungen und stellten dabei ihr in dreijähriger Ausbildung erlangtes Können erfolgreich unter Beweis.

Es fehlt an Nachwuchs

Rund 183 Floristiklernende schliessen diesen Sommer schweizweit ihre Ausbildung ab. «Dieses Jahr haben wir 15 Lernende im Kanton Aargau, zu Spitzenzeiten waren es über 60 Lernende. Das ist aber schon sehr lange her», weiss Valerie Dietiker. Die Inhaberin des Lenzburger Blumenladens «Blumen Impression» ist seit zwei Jahren Chefexpertin beim Qualifikationsverfahren – so nennt man Lehrabschlussprüfungen heute – der Aargauer Floristenlernenden.

Und diese gibt es immer weniger: «Den Floristen fehlt der Nachwuchs – wie in vielen anderen Branchen eben auch», sagt Valerie Dietiker. Gründe dafür gibt es viele – nicht nur die zunehmende Akademisierung, sondern auch das Ladensterben und das Einkaufsverhalten der Menschen. «Als Floristin steht man zudem den ganzen Tag. Es ist ein handwerklich und körperlich anstrengender Beruf, das ist nicht für alle», so Dietiker.

Floristinnen zeigen ihr Können

Zurück zu den Abschlussprüfungen: Der praktische Teil findet traditionsgemäss während zweier Tage in der Lenzburger Schützenmatte statt. «Vorgängig konnten die angehenden Floristinnen zwei Aufgaben vorbereiten, davon eine zum Thema Lauchliebe», erklärt Valerie Dietiker. Dazu kamen sechs weitere Aufgaben. Entstanden sind unzählige blumige Kreationen, die von der Öffentlichkeit im Rahmen einer Werkschau bestaunt werden konnten – inzwischen ein richtiger Geheimtipp, der immer mehr Besucher anlockt. Die Auszubildenden beeindruckten mit einem Blütenmeer aus unterschiedlichen Gestaltungsthemen. Es gab Exponate als Tischschmuck, Kreationen zur Raumgestaltung, aber auch zu den Schwerpunkten Hochzeits- und Trauerschmuck. Beim Arrangement der Blumen und Pflanzen waren der Kreativität augenscheinlich keine Grenzen gesetzt. Valerie Dietiker ist zufrieden – auch wenn die Arbeit als «Chefin» nicht immer ganz einfach ist. «Als Chefexpertin ist die Verantwortung gross. Es braucht enorm viel Organisationstalent, das ich zum Glück auch habe», zwinkert sie.

Ob die Lernenden ihren Abschluss in der Tasche haben, kommt in diesen Tagen aus. Wer bestanden hat, kann am 27. Juni bei der Abschlussfeier in der «Krone» in Lenzburg sein Fähigkeitszeugnis entgegennehmen.

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