Museen – alles neu macht der Frühling

Museum Aargau Traditionell am Dreikönigstag wird ein Ausblick aufs Museumsjahr präsentiert und dabei der «Aargauer König des Jahres» gekrönt. Schauplatz des Anlasses war Schloss Hallwyl – mit dem neuen Direktor Marco Sigg. Saisonstart ist am 29. März.

Schlossdomäne Wildegg: In einer interaktiven Ausstellung wird die Geschichte des Weinbaus aufgerollt.Foto: zvg

Schlossdomäne Wildegg: In einer interaktiven Ausstellung wird die Geschichte des Weinbaus aufgerollt.Foto: zvg

Lebensabend in Überlingen: Hans von Hallwyl (Mitte) mit seiner Frau.Foto: Archiv

Lebensabend in Überlingen: Hans von Hallwyl (Mitte) mit seiner Frau.Foto: Archiv

Direktor Marco Sigg gab am Eröffnungsanlass auf Schloss Hallwyl einen ersten Einblick ins Jahres­programm. Zwei Ausstellungen prägen das Museumsjahr für die Schlösser Hallwyl und Wildegg. In der Dauerausstellung auf Schloss Hallwyl werden Hans von Hallwyl und dessen Zeit ausführlicher thematisiert. Am Beispiel seiner Biografie geht Museum Aargau der Frage nach, welche politische, soziokulturelle und ökonomische Rolle Adlige in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Schweiz spielten. Neben Hans von Hallwyls Aufstieg als Unternehmer, Militär und Politiker (bis zum Regierungsrat) werden besonders auch sein wirtschaftlicher Konkurs, seine Scheidung und seine Emigration nach Serbien beleuchtet.

Die Rolle der Adligen

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielten Adlige in der Schweiz eine wichtige Rolle. Politisch gesehen waren viele von ihnen in der Regierung und in anderen politischen Ämtern tätig. Sie waren oft in der Lage, politische Entscheidungen zu beeinflussen, und hatten Zugang zu wichtigen politischen Netzwerken.

Auch soziokulturell kam ihnen eine wichtige Bedeutung zu, waren sie doch meist führende Mitglieder der Gesellschaft und hatten grossen Einfluss auf das kulturelle Leben des Landes. Adlige waren oft Mäzene von Kunst und Kultur und unterstützten kulturelle Institutionen wie Museen, Theater und Orchester.

Ökonomisch gesehen waren Adlige häufig wohlhabend und besassen entsprechende Ländereien und Unternehmen. Sie hatten Einfluss auf die Wirtschaftspolitik und spielten eine wichtige Rolle in der Wirtschaft des Landes.

Italienreisen der «Effinger»

Auf Schloss Wildegg steht die Reiseliteratur im Fokus des neuen Museumsjahres. Anhand ausgewählter Werke aus der Bibliothek der Familie von Effinger werden die Italienreisen in Rahmen der «Grand Tour» und der frühe Schweizer Tourismus näher beleuchtet. Bereits im 19. Jahrhundert begannen wohlhabende Reisende aus ganz Europa, insbesondere aus England und Deutschland, die malerische Landschaft der Schweiz zu entdecken. Die atemberaubenden Alpen, die klaren Seen und die saubere Luft übten eine starke Anziehungskraft auf diese Reisenden aus.

Der Schweizer Tourismusverband spielte ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Förderung des Tourismus in der Schweiz. Durch gezielte Marketingkampagnen und die Schaffung von touristischen Infrastrukturen trug der Verband dazu bei, die Schweiz als attraktives Reiseziel zu etablieren.

Bedeutung des Weinbaus

Das Museum Aargau eröffnet ausserdem beim Rebberg des Schlosses Wildegg eine interaktive Ausstellung zur Geschichte des Weinbaus auf der Schlossdomäne. Die Besuchenden lernen die Arbeiten, welche durchs Jahr im Rebberg anstanden, näher kennen und erfahren, welche Bedeutung der Weinbau für die Schlossdomäne hatte.

Seit mehr als 400 Jahren werden unterhalb des Schlosses Reben bewirtschaftet und daraus Schlosswein gekeltert. Der Weinbau und -verkauf waren für die Familie von Effinger lange Zeit wichtige Einkünfte. Der Wein wurde im von Bernhard Effinger eigens dafür gebauten Gasthof Bären am Fuss des Schlossbergs ausgeschenkt und verkauft. Die von Effinger hatten in der Region das alleinige Weinausschanks- und Handelsrecht.

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