Lenzburgiana: Schlösslizauber

Schlösslizauber: Mai-Motiv der Reihe «Lenzburgiana». Illustration: mphs
Schlösslizauber: Mai-Motiv der Reihe «Lenzburgiana». Illustration: mphs

Will man einen Höhenflug erleben, so bietet das Leben – je nach Lebensentwurf und -stadium – ein Bouquet an Möglichkeiten: Die simpelste Variante? Eine Seetal-Tour planen. Wanderschuhe anschnallen und adelante, auf ins sonnige Auenland. Die zweite Variante fordert etwas mehr Schweiss und Schwielen: eine Seifenkiste bauen. Bei der anschliessenden Soap-Box-Rallye erleben nicht nur die kleinen Piloten einen wahren Höhenflug. Etwa so wie in Walti Feistles Slapstick-Filmli «Boliden» in der Sonderausstellung «Saubere Sache» des Museums Burghalde.

Zum coolen Überflug ansetzen lässt sich hingegen mit einer pickelharten Nordpolexpedition – wie das der Amerikaner Lincoln Ellsworth (1880–1951) mit dem Norweger Roald Amundsen im Jahr 1925 getan hat. Fotobeweise für diesen eisigen Sonntagsspaziergang liegen übrigens im Sammlungsfundus des Museums Burghalde. 

Lincolns Vater James muss mit seinem aus der weltgrössten Kohlemine angehäuften Zaster ziemlich hoch geflogen sein. Wie sonst hätte er sich König Barbarossas Nussbaumtisch von Schloss Lenzburg für heutige 6 Millionen Franken unter den Nagel reissen können? (Okay, okay, das Schloss gabs kostenlos dazu.)

Den gefährlichsten, aber bestenfalls absolut schönsten Höhenflug mit Schmetterlingen gibts beim Heiraten – einmal ganz abgesehen vom krassen Stresspotenzial (bei den Hochzeitsvorbereitungen, beim Diamantehering, im Gebärsaal, beim Windelnwechseln … und beim Scheidungsanwalt). Doch eine Partnerschaft auf Augenhöhe ist ein Fest fürs Leben. Und warum nicht auch auf diese Adrenalinbombe die Korken knallen und die Herzliballone gen Himmel steigen lassen?! Da lässt sich der Schlösslizauber so richtig geniessen – und der Ausblick aufs bezaubernde Städtli.(mphs)

Plakat finden und Preise gewinnen. Das Projekt «Lenzburgiana» wurde vom Museum Burghalde lanciert. Monatlich werden humorvolle Grafiken zu Lenzburger Besonderheiten präsentiert. Das Motiv wird in Plakatgrösse irgendwo im Städtli erscheinen. Der Text dieser Kolumne verrät den Standort. Die witzigsten Selfies vor diesem Plakat werden prämiert. Handyfotos mit Name und E-Mail-Adresse senden an: burghalde@lenzburg.ch. PS: Und die Postkarte dazu gibts im Museumsshop.

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