Lenzburger Ikonen in Zürich
Ehre für die «Burghalde»: Ikonen aus dem kleinen Lenzburger Museum sind im grossen Landesmuseum Zürich in der Ausstellung über das 100-Jahr-Jubiläum der russischen Revolution zu sehen.
Vielfältig sind die Verbindungen der kleinen Schweiz ins grosse Russland. Dieser Kontakt und Austausch war vor rund 100 Jahren im Umfeld der russischen Revolution von 1917 vielleicht noch intensiver, wie eine aktuelle Ausstellung im Landesmuseum Zürich noch bis 25. Juni zeigt.
Die Ausstellung, die in der Öffentlichkeit vor allem mit der überlebensgrossen Lenin-Figur und dem original erhaltenen Schreibtisch aus der Zürcher Zeit des Revolutionsführers für Furore gesorgt hat, zeichnet subtil die Hintergründe auf, die zu den Volksaufständen geführt haben. Dazu gehört die Religion, die im Zarenreich eine wichtige Rolle gespielt hat.
Regula Moser, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin die Zürcher Ausstellung mitgestaltet hat, ist froh, dass mit den Lenzburger Leihgaben dieser wichtige Teil des gesellschaftlichen Lebens des Zarenreichs um die vorletzte Jahrhundertwende illustriert werden kann: «Die Ikonen werden nicht als Kunst bezeichnet, aber sie sind selbstverständlich Kunst.» Moser ergänzt: «Trotz weitverbreiteter Armut ist Russland eine grosse Kulturnation.»
28 der total 65 Werke
Ebenso selbstverständlich kann in Zürich nicht der gesamte Bestand der Lenzburger Sammlung gezeigt werden. Von den total 65 Werken, die der Arzt Urs Peter Haemmerli der «Burghalde» vermacht hat (vgl. Artikel unten rechts), werden 28 im Landesmuseum ausgestellt. «Christine von Arx als Leiterin des Burghalde-Museums hat uns bei der Auswahl geholfen», zeigt sich Regula Moser dankbar für die Unterstützung aus dem Aargau.
Die auf Holz gemalten Heiligenbilder sind ein Ausdruck der Bindung vorab der ländlichen Bevölkerung zur orthodoxen Kirche. Die geweihten Ikonen spielen eine zentrale Rolle in der Liturgie der orthodoxen Christen.