Kunst? Alles Käse?
Anekdoten über Kunst oder Müll gibt es ein paar schöne. Ein berühmtes Missverständnis aus der Kunstwelt dreht sich um die «Fettecke». Etwa wurde eine künstlerisch mit Fett, Mull und Heftpflastern verzierte Kinderbadewanne des Künstlers Joseph Beuys irrtümlicherweise gereinigt und zum Bierkühlen verwendet. Klar, dass die Bierparty teuer ausfiel. Dann füllte eine Rentnerin in einem Museum in Nürnberg ein Kreuzworträtsel mit ihrem Kugelschreiber aus. Den Tumult konnte sie nicht verstehen, hatte sie doch bloss Anmerkungen auf dem Werk zum Anlass genommen, das Rätsel zu lösen … Und in Lenzburg fragte eine Reinigungskraft den vormaligen Sammlungsleiter hinsichtlich der Wisa-Gloria-Schaukeltiere, die zur Raumreinigung zwischenzeitlich im Gang ausgelagert waren: «Brauchen noch oder kann mitnehmen?»
Über die Frage, was Kunst ist und woher Kunstschaffende ihre Inspiration nehmen, haben sich mehrere Philosophen- und Künstlergenerationen den Kopf zerbrochen. Ganze Kompendien wurden mit kreativen Antworten gefüllt. Fragt man die künstliche Intelligenz, wirds ganz erhellend: «Wenn Sie sich fragen, wo die Künstler von Lenzburg ihre Inspiration finden, die Antwort könnte nicht einfacher sein: Im Kühlschrank! Denn was wäre kreatives Schaffen ohne ein gutes Stück Käse. (…) Aber keine Sorge, die Lenzburger Kunstszene hat auch ihre Stars. Da gibt es den Künstler, der behauptet, seine Skulpturen seien ‹von den Sternen inspiriert›. (…) Man muss ihm lassen, dass er den Mut hat, seine ‹kosmische› Vision mit der Welt zu teilen», gibt der Denkroboter preis. Die Frage, was Kunst ist, lässt sich also nicht abschliessend beantworten. ChatGPT kommentiert gar: «Eins ist sicher: Kunst liegt im Auge des Betrachter – oder zumindest im Weg, wenn man nicht aufpasst.»
PS: Den neuen Guide «Kunst in Lenzburg» gibts zum Beispiel im Museum Burghalde, im Rathaus, gedruckt und online.
«Schatzkammer». Hier stellen Mitarbeitende des Museums Burghalde Lenzburg einmal pro Monat spannende Geschichten und originelle Fundstücke vor.