«Keep on running» im Schlosshof
Schloss Hallwyl Erstmals führte die Strecke des Hallwilerseelaufs durch den Schlosshof. Bei der Umrundung der Linde wurden die Läufer von den fetzigen Klängen von The Magic Five angetrieben.
Marco Castellaneta hat sich als relativ neuer Direktor von Museum Aargau daran gestört, dass die Teilnehmer des Hallwilerseelaufs das Schloss Hallwyl bisher immer nur gestreift haben: «Ich wollte, dass es besser integriert wird.» Im Gespräch mit den Organisatoren hat man eine Lösung gesucht – und gefunden.
Was vor 10 Jahren noch als «nicht machbar» galt, wurde nun umgesetzt. Beim 44. Hallwilerseelauf führte die Strecke durch den «Hallwyl»-Innenhof. Im Uhrzeigersinn umrundeten die Läufer der Halbmarathon- und 10-Kilometer-Distanz die Linde. Der Preis für die Premiere: Die bisher gleichzeitig stattfindenden Mosttage mussten auf den nächsten Samstag verschoben werden.
Beim Augenschein im Schlosshof war der Museums-Direktor von der Ambiance derart angetan, dass er sich zu einem Versprechen verleiten liess. Castellaneta: «Nächstes Jahr laufe ich aktiv mit, aber nur gemütlich beim 10-Kilometer-Lauf, der ja hier vor dem Schloss startet.»
Diesmal wurden die acht Felder von Ehrenstarter Alex Hürzeler auf die Reise geschickt. Der Landammann und Vorsteher des Departements Bildung, Kultur und Sport (BKS) freute sich danach ebenfalls über die Stimmung im Hof des alten Schlosses: «Es ist schön, wie hier Kultur und Sport miteinander verbunden werden.»
Band mit fortlaufendem Erfolg
Die Spitzen- und Breitensportler, die einzeln oder in kleinen Gruppen durch den Schlosshof liefen, beklagten sich teilweise über den Rhythmusbrecher mit der scharfen Abzweigung über die Zugangsbrücke. Die meisten freuten sich jedoch über die Unterstützung durch die Live-Band The Magic Five, die mit ihrer mitreissenden Interpretation bekannter Oldies manch spontane Reaktion auslöste.
Daumen gingen während dem Vorbeilaufen nach oben und weniger Ambitionierte legten spontan ein paar Tanzschritte auf den Kiesweg. Passend zum Anlass spielte das von Mario Capitano, Bruno Dietrich und Peter Enderli gebildete «grösste Trio der Welt» auch «Keep on running» (renn weiter!). Die Musiker hatten ihren Spass, wie diese Durchsage zeigt: «Uns sind bei einem Konzert noch nie so viele Leute ‹devogsecklet›.»