Imkerwissen an Radiohörer vermitteln

Staufen Tobias Keller, Imker und Betreiber der Internetseite Bienenuniversum, vermittelt den Hörerinnen und Hörern von Radio SRF1 an drei Sendeterminen im Februar Spannendes rund um das Thema Bienen.

Eine Brutwabe aus dem Brutraum: Das sehen Imker gerne – gesunde Bienen.Foto: zvg

Eine Brutwabe aus dem Brutraum: Das sehen Imker gerne – gesunde Bienen.Foto: zvg

Zur Beruhigung der Bienen: Imker Tobias Keller in Schutzkleidung und mit dem Smoker in Händen in seinem Bienenstand.Foto: zvg

Zur Beruhigung der Bienen: Imker Tobias Keller in Schutzkleidung und mit dem Smoker in Händen in seinem Bienenstand.Foto: zvg

Das Radio SRF1 kam mit dem Anliegen auf mich zu, ob ich mich für eine Sendereihe über ‹Bienen im Winter› zur Verfügung stellen würde», sagt Imker Tobias Keller aus Staufen. Ein Anliegen, dem der Imker und Betreiber des «Bienenuniversums» gerne nachkam. Entstanden sind drei Beiträge, die am 6., 13. und 20. Februar jeweils um 11.08 Uhr ausgestrahlt werden. Wer die Termine verpasst, kann sie nach der jeweiligen Radiosendung als Podcast herunterladen. Diese Premiere – sein Wissen den Hörern weiterzugeben – hat dem 51-Jährigen Spass gemacht. Allerdings ist die Medienwelt keine Unbekannte für ihn, hat er doch früher bei Radio24 und der «Handelszeitung» gearbeitet, bevor er mit seiner Frau für neun Jahre nach Schweden auswanderte.

Neues Hobby gefunden

Den ersten Kontakt mit dem Thema Bienen bekam Tobias Keller vor einigen Jahren an einer Frühlingsausstellung im schwedischen Loftahammar. «Dort hat ein Imker seine Völker zur Miete für den Hausgarten angeboten», sagt Keller. Das Angebot habe er interessant gefunden, aber er wollte mehr – ein eigenes Volk. Doch bevor er sich ein Bienenvolk zulegte, studierte er Fachbücher und trat mit diesem Basiswissen dem Züchterverein Gamleby Biodlarförerning bei.

«Dort wurden mir Mentoren zur Seite gestellt, die mich ins wunderbare Reich des Bienenuniversums einführten und mir das Handwerk von der Pike auf vermittelten», sagt der 51-Jährige. Man traf sich einmal pro Woche, tauschte sich aus und versorgte den Neu-Imker Keller mit wertvollen Tipps. «Meinen Bienenvölkern stellte ich einen passenden Standplatz in unserem grossen Schrebergarten zur Verfügung. Und ich lernte, auf was man in der Imkerei besonders achten muss. Äusserst interessant war das Schwarmtelefon des schwedischen Nationalverbands. Wenn ein Bienenvolk sich selbstständig gemacht hatte, bekam ich übers Schwarmtelefon postwendend ein SMS mit den Kontaktdaten, wo der Schwarm gelandet ist», betont der Imker. Alles sei professionell aufgegleist gewesen – zum Wohl der Bienen. Der finanzielle Aspekt sei bei Hobbyimkern in Schweden zweitrangig.

In diesem Verein frönten acht Nationen dem gleichen Hobby. Und ein jeder hatte mit eigenen Herausforderungen zu kämpfen. Etwa der Kollege, der auf einer Schären-Insel lebte und dessen Völker (Buckfastbienen) regelmässig starben, weil ihnen das Klima zu schaffen machte. Er besorgte sich daraufhin Carnicabienen, die widerstandsfähiger waren. «So sammelte ich über viele Jahre wertvolle Erfahrungen von verschiedenen Vereinskollegen», betont der Vater zweier Kinder.

Zurück in der Schweiz

Aus dieser Erfahrung kann er nun auch hier – wieder zurück in der Schweiz – schöpfen. Was er hingegen vermisst, sind die vielen bienenfreundlichen Bäume und Sträucher, die in der weitläufigen Natur Schwedens vorhanden waren. «Hecken, gerade bei grossen Siedlungen, werden häufig mit Kirschlorbeersträuchern versehen, was für ein ‹schönes› Grün und für Sichtschutz sorgt, aber nichts zur Biodiversität beiträgt.»

Wenn Tobias Keller nicht gerade als Imker zu seinen Völkern schaut, ist er in der Freizeit auch als Jäger oder Fischer unterwegs. Und seinen Lebensunterhalt verdient er im Finanzdepartement als Kommunikationsspezialist. In Schweden hat er zum Schluss als Reporter für das schwedische Fernsehen gearbeitet. Bis er diese Stufe erreichte – auch der Sprache wegen –, absolvierte er eine klassische Tellerwäscherkarriere. Seine Frau hatte es etwas einfacher, im angestammten Beruf als Physiotherapeutin gleich zu Beginn Fuss zu fassen. Der Auslandaufenthalt war für beide wertvoll, dennoch schätzen sie es, wieder zurück in der Schweiz zu sein. Weitere Infos unter www.bienenuniversum.ch.

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