Hypi mit Tradition und Innovation
Die Hypothekarbank Lenzburg als «digitalste Bank der Schweiz» zeigte an der 148. Generalversammlung ihre andere, traditionelle Seite.
Marianne Wildi, die CEO der Hypi, schaffte den schwierigen Spagat locker: «Wir verbinden in einzigartiger Weise Tradition mit Innovation.» Von der Fachpresse ausgezeichnet als «digitalste Bank der Schweiz», bewies das bald 150-jährige Geldinstitut bei der Zusammenkunft der Aktionäre das Hochhalten von Traditionen.
Trotz (oder wegen) Regen und Wind strömten über 1100 Anteilseigner in die Mehrzweckhalle. Nicht vergebens spricht man bei der GV vom zweitgrössten gesellschaftlichen Anlass in Lenzburg. Wie beim Jugendfest im Juli differiert hier der Ablauf nur marginal. Seit einigen Jahren gibts beim Zugang ein digitales Abstimmungskästchen und beim Eingang ein Säckchen Pralinés oder – immer seltener – Zigarren.
Zum letzten Mal unter der Leitung von Hans Peter Brunner verkürzte die Concert Band der Stadtmusik die Wartezeit bis zum Beginn der Versammlung. Zum Schluss des Konzerts erklang der Radetzky-Marsch. Diese Tradition hat man sich wohl in Wien abgeschaut.
Verwaltungsratspräsident Gerhard Hanhart läutete mit der Glocke den geschäftlichen Teil ein. Zur Tradition gehören seine Ausführungen zum Hypi-Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage, von lokal bis global. Die Zahlen sehen gut aus: Die Bilanzsumme blieb vorsorglich vor dem Jubiläumsjahr noch knapp unter 5 Milliarden; der Reingewinn von fast 22 Millionen erlaubt die Ausschüttung einer schönen Dividende von 110 Franken. Mit Ausnahme des nicht mehr antretenden Vizepräsidenten Ulrich Ziegler wurden die verbleibenden neun Verwaltungsräte bestätigt.
Kein einziges Votum aus der Versammlung «störte» den Ablauf. Die Aktionäre sparten ihr Mitteilungsbedürfnis auf für das traditionelle Znacht in drei Lenzburger Restaurants.