Hoffnung

Stress und schwere Depressionen lassen das Volumen unseres Gehirns schrumpfen. Dies zeigt eine Untersuchung der Universität Yale. Ein vermindertes Denkvermögen, geringere Belastbarkeit und schwindende Leistungsfähigkeit sind das Resultat. Diese Erkenntnis zeigt, dass es sehr lohnend ist, das persönliche Stressverhalten gut zu beobachten.
Doch was kann in unserer anspruchsvollen, reizüberfluteten und dichten Zeit konkret dagegen unternommen werden? Erkenntnisse aus der Achtsamkeit weisen klare Wege aus der Stressfalle. Je früher wir Stressoren wie beispielsweise Zeitdruck, Ärger, Frust oder Trauer erkennen, umso schneller können wir unsere reaktiven, über Jahre antrainierten Muster verlassen und in einen selbstbestimmten Aktionsmodus übergehen. Fazit: Unser Gehirn kann sich immer wieder erholen. Gleichzeitig bilden sich neue Synapsen, welche unser Verhalten im Alltag positiv beeinflussen.
Wie so vieles, was uns guttut, bedingt auch diese Veränderung ein persönliches Engagement. Regelmässiges Innehalten, zwischendurch auch mal nichts tun sowie regelmässige Schulung der eigenen Wahrnehmung führen schon bald zum gewünschten Erfolg und auf den Weg zu wahrer Freiheit.
Gleich, wie die Felsen nicht zerbrechen, wenn die Wellen an die Küste schlagen, sondern zu schönen Formen geschliffen werden, so kann Veränderung auch unseren Charakter formen und unsere harten Kanten rund polieren. Die Ausgeglichenheit nimmt zu, Mitgefühl und Lebensqualität werden markant gesteigert und unser Gehirn bleibt agil.
Tipp: Aktuelle Forschungsergebnisse machen Hoffnung. Regelmässig durchgeführte Meditationsübungen können bereits nach wenigen Stunden zu messbaren Veränderungen unserer Hirnstrukturen führen. Ausprobieren!
.Jörg Kyburz
Unter «Tipp zum Alltag» schreiben Jörg Kyburz und Volker Schulte jeweils in der letzten Ausgabe des Monats an dieser Stelle über psychologische Aspekte im Alltag. Die beiden Autoren leiten den CAS-Studienlehrgang Achtsamkeit in Lenzburg.