Hier sind junge Talente und reife Wiedereinsteiger vielsaitig vereint

Lenzburg Im Streichorchester Le Corde Suonante vereint Dirigentin Monika Altorfer Musikfreunde aller Altersklassen und Berufsgruppen. Am Sonntag wird zur Matinee geladen.

<em>Vorbereitung für die sonntägliche Matinee:</em> Das Lenzburger Orchester Le Corde Suonante beim Proben. Foto: Stefanie Osswald
<em>Vorbereitung für die sonntägliche Matinee:</em> Das Lenzburger Orchester Le Corde Suonante beim Proben. Foto: Stefanie Osswald

Von überspannten Bögen kann nun wirklich nicht die Rede sein, wenn man der Musik von Le Corde Suonante lauscht. Geschäftige Stimmung herrscht unter den 22 passionierten Amateurstreichern bei der vorletzten Probe in der alten Aula der Primarschule Angelrain und die Vorfreude auf die grosse Sonntagsmatinee steht allen Beteiligten sichtbar ins Gesicht geschrieben. Die letzten Saiten werden gestimmt, die Notenpulte zurechtgerückt – noch schnell ein Blick in die Noten. Dann ergreift Monika Altorfer das Wort.

Bei ihrer musikalischen Arbeit legt Monika Altorfer besonders Wert auf einen ausbalancierten Streicherklang. Freundlich, aber bestimmt führt die bereits seit rund 26 Jahren als Musiklehrerin tätige Konzertgeigerin durch die wöchentlichen Proben und überhört derweil kaum ein musikalisches Detail.

Auf dem Programm für die kommende Sonntagsmatinee, den erst zweiten öffentlichen Auftritt des Orchesters, steht eine stilistisch breit gefächerte Auswahl an Streicherliteratur verschiedenster Epochen und Länder.

Ob bei den Pressburger Tänzen des ungarischen Komponisten Kocsar Miklos, den bekannten Melodien der Air aus der Orchestersuite Nummer 3 in D-Dur von Johann Sebastian Bach oder den teils sphärisch anmutenden Variationen über ein Thema von Georg Friedrich Händel des deutschen Komponisten Herbert Baumann. Der Spass an der Musik stehe im Vordergrund, betont die Dirigentin Monika Altorfer.

Ein besonderer Ohrenschmaus erwartet das Publikum beim Violinkonzert in a-moll von Georg Philipp Telemann. Die 15-jährige Jael Enzler übernimmt den solistischen Part des virtuosen dreisätzigen Werkes und wird derweil vom gesamten Streichorchester unterstützt. Bereits seit zehn Jahren spielt die Schülerin von Monika Altorfer auf ihrer Geige und erhält für den Musikunterricht an der Musikschule Lenzburg Begabtenförderung vom Kanton.

Seit der Gründung des Streichorchesters im September 2014 durch die ehrenamtliche Initiative von Monika Altorfer steht das Ensemble Streichern aller Altersklassen und Berufsgruppen offen. Bei Le Corde Suonante treffen sich ehemalige Sportlehrer, Lektorinnen, Schüler und musikalische Wiedereinsteiger, um bei den wöchentlichen Proben ohne Leistungsdruck zu musizieren und dabei Neues zu lernen.

Alle sind willkommen

Und der Andrang ist gross: Zurzeit spielen 7 Cellisten, 13 Geigen und 3 Bratschen begeistert mit. Ergänzt wird das Orchester diesmal durch einen Kontrabass und zusätzlich durch den Klang eines Cembalos bei den barocken Werken des Programms.

«Von Jugendlichen bis zu Pensionären, die den alten Geigenkasten wieder einmal hervornehmen möchten, ist jeder willkommen», bestätigt Altorfer. «Für viele Wiedereinsteiger ist es eine Hürde, nach vielen Jahren musikalischer Pause wieder in den Einzelunterricht zu gehen und sich individuell zu exponieren», erklärt die Konzertgeigerin, die rund 15 Jahre lang das Jugendorchester Lenzburg leitete.

«Als Kind habe ich nur widerwillig Geige gespielt. Das Zusammenspiel mit anderen und die aufgeschlossene Art von Monika Altorfer haben die Lust am Geigenspiel geweckt. Das erste Mal in meinem Leben», schwärmt Susanne Zumsteg, die Korrektorin des Lenzburger Bezirks-Anzeigers, und verschwindet sogleich wieder hinter ihrem Notenpult.

Sonntagsmatinee. Le Corde Suonante unter Leitung von Monika Altorfer. – Sonntag, 24. Juni, 10.30 Uhr. Aula Bleicherain. Dauer etwa eine Stunde. Anschliessend Apéro.

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