«Heute gibt es für vieles Maschinen»
Lenzburg Diese Woche wurde Beat Ineichen vom Stadtrat für das 40-Jahr-Dienstjubiläum ausgezeichnet. Seit dem Stellenantritt hat sich das Berufsbild des Forstwarts deutlich verändert.
Er erinnert sich noch an Details des ersten Arbeitstagstag. Morgens um halb sieben hiess es Christbäume ausschneiden. Beat Ineichen begann, da der Monatsanfang auf einen Sonntag fiel, am Montag, 2. Juli 1979, beim Lenzburger Forstbetrieb.
Inzwischen heisst der Arbeitgeber Forstdienste Lenzia und in den letzten 40 Jahren haben sich die Arbeiten im Forst gewandelt. Während man früher gefühlte 98 Prozent draussen beim Holzen und Pflegen im Wald wirkte und nur 2 Prozent im Werkhof, haben sich die Anteile nun angeglichen. «Die Modernisierung mit den vielen Arbeitshilfen ist sicherlich die einschneidendste Änderung während meiner Arbeitszeit», blickt Ineichen zurück: «Heute gibt es für vieles Maschinen.»
Werkhofbrand als Tiefschlag
Ineichen, als fünftes von zehn Kindern auf einem Bauernbetrieb im Luzernischen aufgewachsen, hatte sich nach Lehrzeit und Rekrutenschule für die Stelle in Lenzburg gemeldet und war – für ihn überraschend – acht Mitbewerbern vorgezogen worden. Inzwischen ist er hier heimisch geworden. Als zweifacher Familienvater wohnt er in Niederlenz.
Das Fällen von grossen Bäumen ist für ihn immer noch etwas vom Faszinierendsten an seinem Beruf. Die Antwort auf die Frage nach dem schlimmsten Moment während seiner «Lenzia»-Arbeitszeit kommt schnell und auch das Datum hat sich in Ineichens Kopf festgesetzt: «Der Werkhofbrand vom 7. Juni 2017.» Obwohl keine Menschen zu Schaden kamen, traf ihn dieses Unglück als Verantwortlichen des Werkhofs besonders: «Da ist viel Persönliches verloren gegangen.»
Frustrierende Ignoranz
Hier wurden etwa seit dem Stadtjubiläum 2006 die berühmten «Lenzburger Tische» aus einheimischem Lärchenholz hergestellt. Dies ist eine der neuen Aufgaben, die heute im Forstbetrieb einen wichtigen Platz einnehmen. Dazu gehört auch der Waldunterhalt. Im Freizeitstadion Wald müssen Strassen und Plätze à jour gehalten werden.
Doch nicht immer wird dieser Teil der Arbeit genügend gewürdigt. Frisch sanierte Waldstrassen brauchen einige Wochen Schonzeit, bevor sie wieder belastet werden können. Nicht immer halten sich Reiter und Autofahrer an die entsprechenden Verbote. Beat Ineichen findet dies frustrierend: «Der gesunde Menschenverstand bleibt immer mehr auf der Strecke. Die Gleichgültigkeit der Leute hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.»