Gartentipp: Götterfrucht - Viel Genuss mit dem richtigen Timing

Arbeitet auf Schloss Wildegg: Gärtnerin Tanya van der Laan. Foto: MA/Pascal Meier
Arbeitet auf Schloss Wildegg: Gärtnerin Tanya van der Laan. Foto: MA/Pascal Meier

Götterfrucht! Was im Ohr paradiesisch klingt, ist auch geschmacklich ein Genuss. Die weiche, «pflüdige» Frucht aus Asien gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Wir kennen sie vor allem unter dem Namen Kaki.

Viele verziehen beim Gedanken an Kaki jedoch das Gesicht. Wer einmal in eine unreife Frucht gebissen hat, erinnert sich nur zu gut an das unangenehme pelzige Gefühl auf der Zunge. Grund ist natürliche Gerbsäure, die noch nicht ganz abgebaut ist.

Wer deswegen Kaki verschmäht, verpasst viel. Voll ausgereift verzückt die Götterfrucht mit einem intensiven honigsüssen Geschmack. Zudem enthält sie Vitamin A und hilft gegen Bluthochdruck. Weniger intensiv im Geschmack, aber wegen fehlender Gerbsäure weniger heikel sind harte Götterfruchtvarianten aus Israel: die rundliche orange Sharonfrucht und die längliche gelbe Persimone.

Anbau und Ernte von Kaki

Kakibäume tragen auch in unserem Klima Früchte. Auf Schloss Wildegg pflegen wir mehrere winterharte Arten. Wichtig ist ein geschützter Ort (zum Beispiel eine Mauer) – und Ende Jahr ein gutes Timing bei der Ernte: Die weichen Früchte müssen ihre volle orangene Farbe erreicht haben. Ohne Blätterkleid leuchten diese wie Kugeln an einem Weihnachtsbaum. Tipp: Die Früchte sind reif, sobald Vögel auf diese aufmerksam werden. Ein Netz schützt vor den gefiederten Gästen.

Ist nach der Ernte noch Gerbsäure vorhanden, können Sie Kaki nachreifen lassen. Am schnellsten geht dies an einem warmen Ort. Legen Sie ein paar Äpfel dazu. Diese beschleunigen den Reifeprozess. Langsamer reifen Kaki an kühleren Orten nach. Überwachen Sie den Reifeprozess; dieser kann mehrere Wochen dauern. Braune Flecken (grössere Dichte Zucker) sind unbedenklich.

Vollständig ausgereifte Kaki sollten rasch verzehrt werden. Am einfachsten wird die Götterfrucht ausgelöffelt. Bei Bio-Qualität ist auch die Schale essbar, in Japan gilt diese getrocknet sogar als Delikatesse. Japaner mögen Kaki übrigens auch gedörrt. An Neujahr steht die Götterfrucht für Entschlossenheit – und hilft am Morgen danach auch gegen den Kater.

«Gartentipp». Hier schreiben Mitarbeiterinnen der Schlossgärtnerei Wildegg jeweils in der zweiten Ausgabe des Monats über aktuelle Gartenaspekte.

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