«Es ist Zeit, weitere Schritte zu tun»

«Al Salam» ein Projekt aus Schafisheim, welches Flüchtlingen den Berufseinstieg erleichtern soll, wurde vor kurzem am nationalen Start-up-Wettbewerb mit dem 2. Platz ausgezeichnet. Eine Chance, die Einrichtung weiter zu professionalisieren.

Al Salam: Eine Aufgabe, welche der Integration gewidmet ist. Foto: zvg
Al Salam: Eine Aufgabe, welche der Integration gewidmet ist. Foto: zvg

Freude beim ehrenamtlich geführten Catering-Service «Al Salam». Dem Projekt wurde am nationalen Start-up-Wettbewerb der Fachhochschule Nordwestschweiz und des Bundesamtes für Sozialversicherungen der 2. Platz in der Kategorie Social Business verliehen. «Das freut uns riesig und spornt uns an, mit unserem Projekt weiterzumachen», ist vom Initianten Markus Zogg aus Schafisheim zu hören. In den vergangenen Monaten konnte man die gebuchten Anlässe konstant steigern, zudem werden vermehrt auch Buchungen ausserhalb des reformierten und katholischen Kirchenumfeldes entgegengenommen, so beispielsweise für den Kulturapéro in Aarau.

Weitere Schritte sind geplant

Neben all der Freude über den Preis und die von den sozialen Einrichtungen attestierte Wichtigkeit des Projektes steht man nach Ansicht von Markus Zogg vor nötigen Veränderungen. «Die Flüchtlinge sind je nach Aufenthaltsstatus immer noch von der Sozialhilfe abhängig. Unser Ziel ist es jedoch, mit einem umfassenderen Angebot den Menschen zu einem regelmässigeren Einkommen zu verhelfen, vor allem aber auch aktiv die Integration zu fördern», führt Zogg weiter aus. Und Integration heisst, die Sprache zu erlernen, das Verständnis für die hiesige Kultur zu fördern, aber auch Pünktlichkeit, Ordnung und Zuverlässigkeit. Aber ohne Arbeit sind diese Anforderungen kaum zu erfüllen. «Die soziale und berufliche Integration muss parallel erfolgen, um überhaupt erfolgreich zu sein.» Er weiss um die Problematik, ist er doch als Diakon und Religionslehrer bei der reformierten Kirche an vorderster Front.

Damit das Projekt «Al Salam» einen weiteren wertvollen Beitrag leisten kann, will Zogg nun Schritte in Richtung der Professionalisierung gehen, und nicht wie bis anhin auf Anfragen reagieren, sondern nun auch reagieren. Neben dem Catering-Angebot möchte man zusätzlich diverse Fertigprodukte, wie beispielsweise die Falafel, anbieten. Zusätzlich stellt man sich vor, zusammen mit kulturellen Einrichtungen Events durchzuführen. «So etwa orientalische Buffets mit kulturellem Rahmenprogramm», führt Zogg aus. Um das Ziel einer regelmässigen Beschäftigung der Flüchtlinge zu erreichen, hat Zogg aber noch weitere Ideen im Köcher. So etwa ein spezielles Mobil, welches er für einige Wochen an einem fes-ten Standort platzieren möchte. Dies, um der Bevölkerung die syrische und äthiopische Küche näher zu bringen. «Wir haben noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten, was die Kulinarik betriff», ergänzt Zogg schmunzelnd. Er kann sich auch vorstellen, dass ein zusätzliches Mobil, welches seinen Standort täglich wechselt, interessant sein könnte. Ohne despektierlich zu sein, ist er davon überzeugt, dass die syrische und äthiopische Küche dem Güggeliwagen und den Kebabs um einiges voraus sind.

Die Gesamtheitlichkeit steht im Vordergrund

Die Pläne für eine erfolgreiche Integration der Flüchtlinge sind geschmiedet. Was es jetzt noch braucht, ist das Netzwerk, um die Vorhaben in die Tat umzusetzen. Und Zogg lässt sich von Absagen seitens einzelner Gemeinden betreffend eines Standplatzes nicht abschrecken und hofft auf private Initiative.

Einen weiteren Weg möchte Markus Zogg mit Fachleuten gehen. «Wenn man bedenkt, dass rund ein Drittel der Flüchtlinge durch das Erlebte stark traumatisiert ist, ist Handlungsbedarf geboten», ist er überzeugt. Hier sieht er die Möglichkeit von Therapieangeboten, welche aber – da die Module von Fachkräften geführt würden – nicht ehrenamtlich angeboten werden.

Zogg ist überzeugt, dass das Projekt «Al Salam» die Gesamtheitlichkeit der Integration anstreben muss. «Das ist aber nur möglich, wenn wir künftig andere Strukturen anstreben und nicht nur ehrenamtlich tätig sind», schliesst Zogg überzeugt.

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