Ersthelfer überbrücken, bis die Rettungskräfte eintreffen

Feuerwehr Chestenberg Der Kanton möchte ein flächendeckendes Netz an First Respondern (Ersthelfern) aufbauen. Mit im Boot sind auch die First Responder der Feuerwehr Chestenberg.

First Responder der Feuerwehr Chestenberg: Leisten seit fünf Jahren bei jährlich rund 70 Einsätzen erste Hilfe.Foto: Carolin Frei

First Responder der Feuerwehr Chestenberg: Leisten seit fünf Jahren bei jährlich rund 70 Einsätzen erste Hilfe.Foto: Carolin Frei

Günther Jeisy und Elvira Schärer:  Die beiden Leiter der First-Responder-Gruppe prüfen den Inhalt des Erste-Hilfe-Rucksacks.Foto:  cfr

Günther Jeisy und Elvira Schärer: Die beiden Leiter der First-Responder-Gruppe prüfen den Inhalt des Erste-Hilfe-Rucksacks.Foto: cfr

Wenn ein Notruf getätigt wurde, sind die First Responder schnell vor Ort und können eine erste, qualifizierte Hilfe leisten. Nur die wenigsten Patientinnen und Patienten können vom Rettungsdienst innert 5 Minuten erreicht werden. Umso wichtiger sind die First Responder, die von der Notrufzentrale (144) gleichzeitig mit der Ambulanz alarmiert werden. Bei einem Herzkreislaufstillstand zählt jede Sekunde. Denn die Chancen für eine erfolgreiche Reanimation verringern sich mit jeder Minute, die ohne Behandlung verstreicht, um 10 Prozent.

«Vor fünf Jahren haben wir die Idee, eine eigene First-Responder-Gruppe aufzubauen, in die Tat umgesetzt», sagt Elvira Schärer, die dannzumal im Samariterverein Lenzburg und Umgebung und in der Sanität bei der Feuerwehr Chestenberg aktiv war. Zum Gründungsteam gehörte auch der damalige Kommandant der Feuerwehr Chestenberg, Guido Reijnen. Unterstützung bei der Ausbildung der zwölf First Responder leistete zu Beginn der Samariterverein. Inzwischen werden die viermal jährlich stattfindenden Ausbildungsübungen durch eine Rettungssanitäterin geleitet. «First-Responder-Gruppen bei Feuerwehren gibt es im Aargau seit 15 Jahren», sagt Günther Jeisy, Co-Leiter der First Responder Chestenberg. Allerdings sei man nicht überall auf offene Ohren gestossen. Vor fünf Jahren bei der Feuerwehr Chestenberg jedoch schon.

Hand in Hand

Der Kanton Aargau führt ab 1. Februar ein flächendeckendes First-Responder-System ein, ist der Medienmitteilung des Departements Gesundheit und Soziales zu entnehmen. Wie ist nun die Zusammenarbeit mit dem Kanton geregelt? Elvira Schärer: «Wir sind mit den Zuständigen des Kantons zusammengesessen und haben eine Lösung gefunden, die für beide Seiten stimmt. Wir sind neu ebenfalls über die App des Kantons im System erfasst und werden bei einem Notfall in unseren Einsatzgebieten Möriken-Wildegg, Niederlenz und Holderbank aufgeboten. Im Gegensatz zu den Ersthelfern, die der Kanton rekrutiert, kommen wir bei den vier Stichworten leblos, bewusstlos, Atemnot und Brustschmerzen zum Einsatz, die neuen Ersthelfer nur bei leblos und bewusstlos. Das liegt auch daran, dass wir vom Material her etwas umfangreicher ausgestattet sind.» Das Einsatzmaterial für die inzwischen noch zehn First Responder konnte vor 5 Jahren dank einem Sponsoring angeschafft werden.

Für «Neulinge» gerne da

Man sei gespannt, wie sich das First-Responder-System entwickle. Aus diesem Grund werden aktuell keine neuen First Responder bei der Feuerwehr Chestenberg ausgebildet. «Wir bieten jedoch gerne Hand, wenn sich jemand aus der Region beim Kanton als First Responder gemeldet hat und von unseren Erfahrungen aus jährlich rund 70 Einsätzen profitieren möchte oder vor der Anmeldung ein klärendes Gespräch sucht», betonen Schärer und Jeisy. Solche Einsätze können belastend sein. Gut zu wissen, dass man sich bei Bedarf mit den Ersthelfern der Feuerwehr Chestenberg austauschen kann. «Wir möchten potenzielle Interessenten ermutigen, sich als First Responder beim Kanton zu melden. First Responder erfüllen eine wertvolle Aufgabe. Umso wichtiger, dass sich auch Ersthelfer aus Gemeinden melden, die noch keine aktiven First Responder haben.

Bei Fragen: firstresponder@feuerwehr-chestenberg.ch.

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