Einsatz auf vier Pfoten für Puma

Lenzburg Puma hat schon in jungen Jahren einen Job mit Verantwortung: Der zweijährige Labrador arbeitet als Sozialhund am Oberstufenzentrum Lenzhard.

Ein eingespieltes Team: Ruby Ott-Häusermann mit ihrem Sozialhund Puma.Foto: Romi Schmid

Ein eingespieltes Team: Ruby Ott-Häusermann mit ihrem Sozialhund Puma.Foto: Romi Schmid

«Feel-good-Manager» Puma mit Emma (rechts), Eva-Maria und Ben.Foto: Romi Schmid

«Feel-good-Manager» Puma mit Emma (rechts), Eva-Maria und Ben.Foto: Romi Schmid

Der Hund versteht den Menschen wie kein anderes Lebewesen. Was ein Blindenführ- oder ein Rettungshund alles kann, ist den meisten Leuten bekannt. Dass ein Hund aber auch erfolgreich als Sozialhund eingesetzt werden kann, das wissen hingegen nur wenige.

Sozialhunde sind Tiere, die zusammen mit ihren Besitzern regelmässig freiwillige soziale Dienstleistungen erbringen. Der Sozialhund wird zusammen mit seinem Halter ausgebildet und verrichtet seinen Dienst unter der Anleitung des Besitzers.

Wohlfühlexperte auf vier Pfoten

Sozialhunde können in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Etwa in Altersheimen, Therapiezentren – oder, wie im Fall von Ruby Ott-Häusermann und Puma, einem zweijährigen Labradorrüden, in einer Schule. Als Schulhund – Frauchen Ruby ist Klassenlehrperson einer ersten Bezirksschulklasse – zaubert Puma den Schülern stets ein Lächeln ins Gesicht – ein Wohlfühlexperte auf vier Pfoten. «Schulhunde können viele positive Auswirkungen auf Lernende haben. Die Anwesenheit von Tieren kann bei Kindern entspannend wirken und die Ausschüttung von Glückshormonen auslösen. Dies vermindert Ängste, baut Stress ab, fördert die Bindung, verbessert die Empathie und führt zu einer positiven Selbstwahrnehmung. All dies sind wichtige Voraussetzungen, um erfolgreich lernen zu können», erklärt Ruby Ott-Häusermann.

Und tatsächlich – Studien beweisen: Das Klima in einer Schulklasse lässt sich durch einen Schulhund positiv verändern. Die Kinder werden ruhiger, rücksichtsvoller und konzentrierter. Nur schon die regelmässige Anwesenheit eines Hundes in einem Raum wirkt beruhigend und entspannend. Dies sind wichtige Voraussetzungen, um motiviert und erfolgreich zu lernen. Und: Ein Hund sorgt für «Entstressung» – egal, wie anstrengend es war, einmal Puma ausgiebig streicheln und tief in die sanften schwarz-braunen Augen des «Feel-good-Managers» blicken, und die Welt ist wieder in Ordnung.

«Puma ist einfach toll»

«Wir würden Puma nicht mehr missen wollen», da sind sich die Schülerinnen und Schüler von Ruby Ott-Häusermann einig. «Ich habe zuhause keinen Hund, deshalb finde ich es toll, dass ich jetzt in der Schule einen habe», schwärmt etwa Emma (13). Klassengspändli Eva-Maria (12) ergänzt: «Puma ist ziemlich witzig. Er bringt uns immer wieder zum Lachen und Schmunzeln und lockert so den Unterricht auf. Er ist einfach toll.» Auch Ben (12) gefällt der Unterricht mit dem vierbeinigen Kameraden: «Der Unterricht ist mit Puma noch spannender.»

Mindestalter zwei Jahre

Grundsätzlich können sich Hunde jeglicher Rasse als Schulhund eignen. Aber: Nicht jeder Hund eignet sich als Sozialhund. Wichtig ist, dass der Hund einen ruhigen und ausgeglichenen Charakter hat, nicht schreckhaft ist und auch in hektischen Situationen entspannt bleibt. Zur mehrteiligen Ausbildung unter der Leitung der Schweizerischen Schule für Blindenführhunde in Allschwil werden Hunde zugelassen, die mindestens zwei Jahre alt sind, die Grundausbildung abgeschlossen haben und den Eignungstest bestehen. Die theoretische und praktische Ausbildung erstreckt sich über mehrere Monate. Dabei lernen die Hundehalter, ihre Tiere genau zu beobachten und anzuleiten.

Sozialhundeausweis erworben

Die Ausbildung ist anspruchsvoll für Mensch und Hund. Ein aufwändiges Unterfangen, das Ruby Ott-Häusermann und ihr Gefährte Puma mit Bravour gemeistert haben. Im Oktober haben die beiden die Ausbildung in Allschwil abgeschlossen und durften den Sozialhundeausweis in Empfang nehmen. Seither begleitet Puma sein Frauchen täglich in die Schule. «Er hat die Herzen der Schülerinnen und Schüler im Sturm erobert», freut sich die Lenzburgerin. Im Klassenzimmer hat Puma einen festen Platz, auf dem er auf seiner Decke liegt. Wenn ihm langweilig wird, geht er auch mal herum und lässt sich von dem einen oder anderen kraulen. «Es baut Stress ab, wenn man einen Hund streichelt», sagt sie. Bereits jetzt steht fest: Puma ist eine grosse Bereicherung für alle.

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