Ein Sonderzug Aargau ist eben auch keine Option

Maya Bally

Maya Bally

«Ich gelobe es!», vernahmen wir zu Beginn der Grossratssitzung mehrmals. Wurden doch nebst einer neuen Grossrätin diverse Gremien und Funktionsträger in die Pflicht genommen.

Im Anschluss starteten wir mit den 16 für den halben Sitzungstag traktandierten Geschäften. Brisant war gleich die erste Interpellation mit Antworten zu den Arztsalären am Kantonsspital Aarau (KSA). Der Interpellant beantragte eine Diskussion, und so konnte sich, wer wollte, zur Sache äussern. Dies wurde auch rege getan und der Regierungsrat, welcher in corpore zugegen war, hörte sich all die Voten an. Einigkeit war nicht auszumachen, weder darüber, ob man und wer die Vorfälle am KSA untersuchen sollte, noch wie ein gutes zukünftiges Lohnsystem aussehen sollte. Einig war man sich nur, dass an den Spitälern sehr gute Arbeit geleistet wird.

Grosses Bravo für Fachhochschule

Zu reden gab auch eine parlamentarische Initiative, welche die Klimaschutzbestrebungen in der Kantonsverfassung verankert haben wollte, was abgelehnt wurde. Einige taten dies aufgrund von Ignoranz gegenüber der Klimaveränderung, die Mehrheit aber wohl, weil die Meinung vorherrschte, es handle sich um Bundesrecht, das durch den Kanton umzusetzen sei. Somit erübrigt sich auch eine Verankerung in der kantonalen Verfassung.

Viel Anerkennung gab es dafür für die Fachhochschule, welche auch im letzten Jahr hervorragende Resultate erbracht und alle Ziele übertroffen hatte. Es herrschte Einstimmigkeit über die beeindruckende Leistung.

On parle français

Die Voten für den Verpflichtungskredit zur Einführung von Französisch ab der 5. Klasse waren bis auf eine durchweg positiv. Man war der Meinung, dieser Schritt zur Angleichung an die Sprachenstrategie Schweiz sei unumgänglich, auch wenn Bedauern darüber geäussert wurde, dass man es nicht geschafft hatte, sich innerhalb der Deutschschweiz darauf zu einigen, mit welcher Sprache man zuerst beginnt. Aber der Sonderzug Aargau ist eben auch keine Option. Überrascht hat dann doch die eher verhaltene Zustimmung von 74 zu 54 bei 6 Enthaltungen.

Im Weiteren wurden noch einige Interpellationen behandelt. Unter anderem gab es Antworten zur Unterstützung von Vorschulkindern mit Autismus-Spektrums-Störungen. Ich stimme mit dem Interpellanten überein, dass diesbezüglich noch zu wenig getan wird beziehungsweise die Kapazitäten für eine Frühförderung zu beschränkt sind, obwohl belegt ist, dass eine frühe Förderung und Intervention in diesem Bereich am wirksamsten ist.

Nach den zum Teil ausführlich diskutierten Geschäften musste ein weiteres brisantes Thema vertagt werden. Affaire à suivre…

Maya Bally, BDP, Hendschiken

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