Ein entstaubtes «Weisses Rössl» galoppiert über die «Löwen»-Bühne

Keine Spur von Operetten-Mief: «Im weissen Rössl» kommt in Beinwil am See frisch und temporeich daher.

Beschwingte, farbige Inszenierung: «Im weissen Rössl» in Beinwil am See mit dem Tanz-Quartett, das sich neunmal umzieht pro Vorstellung. Fotos: Peter Siegrist

Beschwingte, farbige Inszenierung: «Im weissen Rössl» in Beinwil am See mit dem Tanz-Quartett, das sich neunmal umzieht pro Vorstellung. Fotos: Peter Siegrist

Anstossen auf eine gute Spielzeit: Regierungsrat Urs Hofmann und Theatergesellschaftspräsident Hansrudolf Bürgi an der Premierenfeier.

Anstossen auf eine gute Spielzeit: Regierungsrat Urs Hofmann und Theatergesellschaftspräsident Hansrudolf Bürgi an der Premierenfeier.

Verdienter Applaus: Das Ensemble nach der Premierenvorstellung am letzten Samstag.

Verdienter Applaus: Das Ensemble nach der Premierenvorstellung am letzten Samstag.

Der Routinier und der Neuling: Daniel Zihlmann in der Rolle als Zahlkellner Leopold und Gelsomino Romer aus Beinwil am See als Piccolo.

Der Routinier und der Neuling: Daniel Zihlmann in der Rolle als Zahlkellner Leopold und Gelsomino Romer aus Beinwil am See als Piccolo.

Lokalgrösse: Der Böjuer Peter Eichenberger als Kaiser Franz Joseph II.

Lokalgrösse: Der Böjuer Peter Eichenberger als Kaiser Franz Joseph II.

Ralph Benatzkys «Im weissen Rössl» ist jenes Stück, das die Theatergesellschaft Böju in ihrer 114-jährigen Geschichte am meisten aufgeführt hat: Die fünfte Produktion kommt im «Löwen»-Saal als farbenprächtige Revue daher, während der die Puristen natürlich nicht auf die zahlreichen Gassenhauer verzichten müssen.

Da spielt es keine Rolle, dass einige Solisten Mühe hatten, sich gegen das teilweise etwas gar arg dominante, von Konrad Jenny geführte Orchester durchzusetzen. Dem Gesamterlebnis tat dies keinen Abbruch. «Man wird verzaubert», sagte Premierengast Regierungsrat Urs Hofmann anschliessend. Aus der Fülle von «Rössl»-Aufführungen steche jene von Beinwil am See als «authentisch und eigenständig» heraus.

Die von Regisseurin Monika Wild bestens angeleitete Mischung aus Profisolisten und Laiendarstellern wusste einmal mehr zu gefallen. Hervorzuheben sind auch das Bühnenbild von Ueli Binggeli und die Kostüme von Brigitte Fries. Auf der Bühne brillieren Daniel Zihlmann mit dem Riesenpensum des Leopold, Urs Mühlethaler als grantiger Fabrikant Gieseke und die junge Julia Siegwart als jodelnde Resi. Den Lokalchauvinismus bedienen der vielversprechende Teenager Gelsomino Romer als Piccolo und Theatergesellschafts-Ehrenpräsident Peter Eichenberger als Kaiser Franz Joseph.

Weitere 23 Vorstellungen je freitags, samstags und sonntags bis am 18. März. – Internet: www.theatergesellschaft.ch.

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