Ein deutliches Ja zur Erhöhung der Schulleiterpensen
An der Nachmittagssitzung des Grossen Rates von dieser Woche standen zuerst Bildungsfragen im Zentrum. Ein gewichtiges Geschäft ist die Erhöhung der Schulleitungspensen an den Aargauer Volksschulen. Seit Einführung der geleiteten Schulen ab dem Jahr 2003 nehmen die Schulleitungen eine Schlüsselfunktion in unserem Schulsystem ein. Die Schulleitungspersonen erfahren in dieser anspruchsvollen Funktion psychische und zeitlich hohe Belastungen.
Der Regierungsrat anerkennt, dass die aktuell zur Verfügung gestellten Ressourcen für eine vernünftige Aufgabenerfüllung nicht mehr tauglich sind und zieht die Arbeitsplatzanalyse aus dem Jahre 2016 in die Überlegungen mit ein. Vernünftigerweise wurde diese Pensenerhöhung um 10 Prozent von der Vorlage über die neuen Führungsstrukturen der Volksschulen entkoppelt.
In der Ratsdebatte wurde die Arbeit der Schulleitungspersonen gebührend gewürdigt und fast alle Parteien anerkennen den sofortigen Handlungsbedarf. Einzig die SVP will mit einer Pensenerhöhung zuwarten, bis die neuen Führungsstrukturen eingeführt werden. Die Diskussion erschöpfte sich aber schnell und die Abstimmung über die Erhöhung der Pensen wurde sehr deutlich mit 87 Ja zu 40 Nein angenommen.
Lehrpersonenmangel
Der Regierungsrat stellt in einer Antwort auf eine Anfrage bezüglich Lehrpersonenmangel fest, dass die Situation bei den Lehrpersonen der Kindergärten, der Primarschule und auch der schulischen Heilpädagogen kritisch ist und in Zukunft noch kritischer wird, und eine schnelle Lösung der Problematik ist leider nicht in Sicht.
Wann sollen Kinder in den Kindergarten eintreten? Diese Frage löste eine lebhafte Diskussion aus. Gefordert wurde eine Flexibilisierung des Kindergarteneintritts. Der Grosse Rat bleibt aber bei der bisherigen Regelung und so werden die vierjährigen Kinder weiterhin in den Kindergarten gehen.
Der Regierungsrat anerkennt eine Stellvertreterregelung im Grossen Rat für längere Ausfälle (Mutterschaft, Krankheit, Unfall, Militär- und Zivildienstleistungen). Er ist bereit, die Motion, vornehmlich von Frauen aus fast allen Parteilagern lanciert, entgegenzunehmen und eine entsprechende Anhörungsvorlage auszuarbeiten.
Ein Votant merkte an, dass der zur Zeit ausgedünnte Sitzungskalender keine Stellvertreterlösung verlangt. Es ist zu hoffen, dass sich der Ratsbetrieb respektive der Sitzungskalender wieder verdichtet und die Sitzungskadenz sich erhöhen wird. Die Motion wurde deutlich überwiesen und so wird sich der Rat innert Jahresfrist wieder mit dem Thema Stellvertretung auseinandersetzen. Wir sind gespannt auf die Ausformulierung der Vorlage und die anschliessenden Diskussionen.
Daniel Mosimann, SP, Lenzburg