Die Kraft der Sonne nutzen
Als ich kürzlich zu Hause einige Akten ordnete, geriet mir ein Zeitungsartikel vom 15. Dezember 1989 zwischen die Finger. Der Artikel aus dem ehemaligen «Aargauer Volksblatt» (erschien bis Oktober 1992) trägt den Titel «20-Kilowatt-Solaranlage in Betrieb genommen». Damals wurde damit die zweitgrösste Netzverbund-Solaranlage der Schweiz auf einem Dach des städtischen Tiefbauamtes von Zürich installiert. Mit dieser Pionieranlage wollte man Erfahrungen sammeln für künftige Projekte. Heute, 35 Jahre später, sind Photovoltaikanlagen dieser Grösse nichts Besonderes mehr. Das ist gut so.
Die jährliche Solarstromproduktion hat die letzten Jahre weltweit und auch in der Schweiz stark zugenommen. Der Anteil der Solarstromproduktion am Stromverbrauch der Schweiz lag 2022 laut Swissolar bei 6,76 % (2020: 4,89 %). Für das laufende Jahr 2024 geht Swissolar von einem weiteren Marktwachstum von mindestens zehn Prozent aus.
Solarpower ist also im Aufschwung. Kein Wunder, denn die Nutzung der Sonnenkraft ist nicht nur technisch weiter optimiert worden, der Bau einer PV-Anlage ist auch preislich attraktiver geworden. Kostete die eingangs genannte 20-Kilowatt-Anlage gemäss dem Zeitungsartikel 1989 noch 350000 Franken, so ist heute eine Solaranlage gleicher Leistung für rund 60000 Franken zu haben. Das sind nicht einmal 20 % der damaligen Kosten. Sonnenenergie zu nutzen, ist also deutlich günstiger geworden. Investitionen in PV-Anlagen an geeigneten Gebäuden lassen sich heute gut amortisieren. Wer mehr wissen will, kann die Website www.sonnendach.ch des Bundesamtes für Energie nutzen. Das Tool zeigt bei Eingabe der eigenen Wohnadresse an, ob das Dach oder die Fassade der Immobilie geeignet ist, welche Energieerträge zu erwarten wären und was eine PV-Anlage auf dem eigenen Gebäude etwa kosten würde.
«Energie & Umwelt». Hier schreibt Max Chopard-Acklin, Umweltberater und Mitarbeiter der Fachstelle Umwelt in Lenzburg, zu Nachhaltigkeitsthemen.