Die kleinsten Handballer spielten wie die Grössten

Lenzburg Bei der Handball-Spielgemeinschaft HSG Lenzburg wird nicht nur das Vereinsleben grossgeschrieben. Auch der Nachwuchsförderung gilt das Augenmerk. Dies zeigte sich am diesjährigen Minihandball-Turnier in der Neuhofhalle eindrücklich. 20 Teams sorgten für Jubel und Trubel auf und neben dem Spielfeld.

<em>Perfekte Haltung:</em> Nik von Lenzburgs U9-Team beim Sprungwurf im Spiel gegen Suhr Aarau am Minihandball-Turnier der HSG Lenzburg. Foto: Ruedi Burkart

<em>Perfekte Haltung:</em> Nik von Lenzburgs U9-Team beim Sprungwurf im Spiel gegen Suhr Aarau am Minihandball-Turnier der HSG Lenzburg. Foto: Ruedi Burkart

<em>«Wir zeigen uns in der Stadt»:</em> HSG-Präsidentin Linda Kleiner. Foto: zvg

<em>«Wir zeigen uns in der Stadt»:</em> HSG-Präsidentin Linda Kleiner. Foto: zvg

<em>Bis hierhin und nicht weiter:</em> Im Spiel gegen Wohlen verbarrikadiert Lenzburgs U7 (blaues Dress) den Weg zum Tor. Foto: Ruedi Burkart

<em>Bis hierhin und nicht weiter:</em> Im Spiel gegen Wohlen verbarrikadiert Lenzburgs U7 (blaues Dress) den Weg zum Tor. Foto: Ruedi Burkart

Die Anweisung ist klar: «Ihr wisst, wir spielen auf dieses Tor dort.» Der Betreuer des U7- Teams von Handball Wohlen nimmt seine Spielerinnen und Spieler Sekunden vor dem Anpfiff vor der Partie gegen Zofingen noch einmal ins Gebet und weist mit der rechten Hand nachdrücklich auf das Gehäuse neben der Sprossenwand. «Dort wollen wir den Ball drin haben. Alles klar?» Die Jungspunde aus dem Freiamt nicken fröhlich und klatschen ab – «give me five!»

Ein paar Meter daneben weint ein Mädchen, die Tränen kullern ihm über die roten Wangen. «Sie hat sich den Fuss leicht übertreten», klärt die Mutter der Kleinen auf, «nichts Schlimmes.» Und tatsächlich: Nach ein paar tröstenden Worten sowie einem gehörigen Schluck aus der Wasserflasche rennt die Sechsjährige wieder aufs Feld, alles ist wieder gut.

«Es macht einfach Spass»

Annina Baumann freut sich über das Gewusel unten auf dem Spielfeld. «Es macht einfach Spass, den Kleinen beim Spielen zuzuschauen», strahlt die Juniorenkoordinatorin der HSG Lenzburg. Mit rund 100 Nachwuchsakteuren im Verein sei man «gut unterwegs». Eine Warteliste müsse man dank der komfortablen Hallensituation nicht führen. «Und auch mit der Quantität und der Qualität unserer Trainer sind wir sehr zufrieden.» Die meisten Nachwuchs-Coaches verfügten über die nötigen Qualifikationen und verstünden ihr Handwerk. Allerdings sei man immer froh, wenn sich Leute im Verein engagierten.

Baumann selbst trainiert das neu gegründete U16-Team der Juniorinnen. «Wir legten einfach mal los. Und jetzt habe ich 20 motivierte Spielerinnen im Training», lacht Baumann. Resultatmässig gebe es zwar noch Luft nach oben. «Aber momentan zählt, dass wir eine intakte Truppe beisammenhaben.»

Eine Schlussrangliste gibt es nicht

Unten auf den drei Spielfeldern findet das Turnier derweil seinen Fortgang. «Minihandball» nennt sich die Spielform, da sowohl Ball als auch Spielfeld und Tor im Gegensatz zum «normalen» Handball kleiner sind. In der Kategorien U7 und «U9 Beginners» spielen je fünf Akteure pro Team quer zur Halle auf Unihockey-Tore. In den Kategorien «U9 Challenger» stehen die Torhüter in einem «richtigen» Handballtor, dieses wird allerdings mittels einer Plane an der Querlatte verkleinert.

Auf eine Schlussrangliste des Turniers verzichtet man bei der HSG Lenzburg bewusst. «Wir wollen in diesen Altersklassen spielen und spielen lassen», meint Baumann, «auf Resultate konzentrieren können sich die Kinder später noch lange genug.» Dann verabschiedet sie sich und nimmt wieder ihren Platz ein – an der Theke beim Festbeizli.

Selbstständig seit 18 Jahren

Geschichte Die Handball-Spielgemeinschaft (HSG) Lenzburg ist im Jahr 1990 aus den Handballriegen der beiden Turnvereine STV und Satus Lenzburg entstanden. Grund des Zusammengehens: Mit zwei separaten Handballvereinen schien es unmöglich, sich in einer höheren regionalen oder interregionalen Liga halten zu können.

Die HSG blieb bis im Frühjahr 2000 Bestandteil der beiden Stammvereine. Erst dann erfolgte ein weiterer Schritt, gleichzeitig mit dem 10-Jahre-Jubiläum wurde die Loslösung von den Stammvereinen vollzogen, die HSG wurde selbstständig.

In der laufenden Saison 2018/2019 verfügt die HSG über drei Aktivmannschaften. Die Damen spielen in der 3. Liga, während die beiden Herrenteams in der 2. und der 4. Liga vertreten sind. In der Juniorenabteilung stehen den jungen Handballern und Handballerinnen acht Teams zur Auswahl, von den U17-Junioren über die U16-Juniorinnen bis zu den Jüngsten, den U7-Kindern und den «Chäfer». Total rund 100 Kinder und Jugendliche finden bei der HSG Lenzburg aktuell eine sinnvolle Freizeitgestaltung. (rubu)

Mehr Infos: www.hsglenzburg.ch.

Freischaren und Fondue

Vereinsleben Die HSG versteht sich nicht nur als reinen Sportverein – ganz im Gegenteil. «Wir zeigen uns immer wieder in der Stadt an den verschiedensten Anlässen», erklärt Präsidentin Linda Kleiner. So nehme man beispielsweise jeweils am Freischarenmanöver mit einem eigenen Zug teil.

Oder beteilige sich am Anlass «Fondue i de Gass» vom kommenden Sonntag, 9. Dezember. In Kooperation mit dem Verein GenussStadt Lenzburg laden die Handballer zum Verweilen in der weihnachtlich geschmückten Rathausgasse. «Der Anlass findet bei jeder Witterung statt. Wir empfehlen, warme Kleidung anzuziehen», sagt Kleiner schmunzelnd. En Guete! (rubu)

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