Abstimmung und Wahlen: Der Sonntag im Zeichen der Bürgerpflicht
Regionalpolitik Der Sonntag, 18. Mai, stand im Zeichen von Abstimmungen und Wahlen. Der Bezirk im Überblick.
Am 18. Mai dürften viele Kommunalpolitiker nervös gewesen sein. Doch auch Juristinnen und Juristen dürften den Tag mit Spannung erwartet haben. Gewählt wurden nicht nur politische Würdenträger, sondern auch das Bezirksgericht sah einer Wahl fürs Präsidium entgegen.
Neue Gerichtspräsidentin noch nicht gewählt
Die neu geschaffene Gerichtspräsidiumsstelle im Bezirksgericht bleibt vorerst unbesetzt. Bei der Wahl vom 18. Mai erreichte keine der fünf Kandidatinnen das absolute Mehr von 5000 Stimmen – ein zweiter Wahlgang ist notwendig.
Am meisten Stimmen erhielt Laura Müller aus Suhr (parteilos) mit 3194 Stimmen. Sie gilt somit wohl als Favoritin für die Stichwahl am 28. September. «Ich danke allen Wählerinnen und Wählern herzlich für das grosse Vertrauen und die breite Unterstützung im ersten Wahlgang. Das klare Resultat bestärkt mich in meinem Engagement, mich mit meiner über 18 Jahre langen Erfahrung am Bezirksgericht Lenzburg als Gerichtspräsidentin für unsere Rechtsprechung einzusetzen.» Sie nimmt das Ergebnis zur Motivation für den zweiten Wahlgang. «Auch wenn das absolute Mehr nicht erreicht wurde, blicke ich zuversichtlich auf den zweiten Wahlgang.»
Auf Platz 2 schaffte es Antonella Nicastro aus Rupperswil (2250 Stimmen). Sie holte sich von den Kandidierenden mit Wohnsitz im Bezirk am meisten Stimmen. «Das werte ich als starkes Zeichen des Vertrauens aus der Region», schreibt sie in einer Mitteilung an den Lenzburger Bezirks-Anzeiger, Seetaler, Lindenberg. «Ich danke den Wählerinnen und Wählern des Bezirks Lenzburg herzlich für ihre Stimme im ersten Wahlgang.»
Die übrigen Kandidierenden schnitten wie folgt ab: Susanne Spycher Hunziker aus Wohlen (1650), Elisabeth Tribaldos Dittmar aus Lenzburg (Die Mitte, 1574) sowie Lisa Burkard aus Villmergen (1330). Alle Kandidatinnen sind parteilos – mit Ausnahme von Tribaldos Dittmar, die für Die Mitte antritt.
Neues Gesicht im Birrbuer Gemeinderat
Bei den Gesamterneuerungswahlen in Birrwil vom Sonntag wurde Heidi Villiger (FDP) neu in den Gemeinderat gewählt. Sie erhielt 256 Stimmen und tritt damit die Nachfolge von Daniela Sandmeier an, die per Ende Jahr zurücktritt
Die übrigen drei Bisherigen wurden von den Stimmberechtigten im Amt bestätigt: Max Härri (SVP), Stephan Läuchli (FDP) und Beat Bühler (parteilos). Das absolute Mehr lag bei 118 Stimmen.
Max Härri stellt sich erneut als Gemeindeammann zur Verfügung, Stephan Läuchli kandidiert neu für das Amt des Vizeammanns. Martina Jenni, bisherige Vizeammannsfrau, hatte ihren Rücktritt angekündigt. Die Stimmbeteiligung lag bei 31,9 Prozent – keine Überraschungen, aber klare Ergebnisse.
Gregor Hartmann neu im Gemeinderat – zweiter Wahlgang für Fiko
In Dürrenäsch wurden am 18. Mai im Rahmen der Gesamterneuerungswahlen alle fünf Kandidierenden im ersten Wahlgang in den Gemeinderat gewählt. Neu ins Gremium gewählt wurde Gregor Hartmann (SVP). Die bisherigen Mitglieder Josef Willi (SVP), Simone Bertschi (parteilos), Werner Schlapbach (SVP) und Franziska Roth (parteilos) wurden im Amt bestätigt.
Josef Willi stellt sich erneut für das Amt des Gemeindeammanns zur Verfügung. Simone Bertschi kandidiert erstmals als Vizeammann. Sie möchte die Nachfolge von Thomas Sauder antreten, der sein Amt abgibt.
Nicht entschieden ist hingegen die Besetzung der Finanzkommission: Keiner der drei Kandidierenden – Beat Widmer, Reymond Heiniger und Michèle Poletti – erreichte das absolute Mehr. Ein zweiter Wahlgang ist für den 28. September angesetzt. Die Stimmbeteiligung lag bei 34,9 Prozent.
In Egliswil bleibt die Ersatzwahl für den Gemeinderat vorerst offen
Jens Möbius (parteilos) verfehlte am 18. Mai das absolute Mehr von 152 Stimmen knapp. Er kam auf 149 Stimmen, seine Mitbewerberin Sandra Bettina Zihlmann (parteilos) erhielt 119 Stimmen.
Da keiner der beiden Kandidierenden die erforderliche Stimmenzahl erreichte, ist ein zweiter Wahlgang notwendig. Dieser findet am 28. September statt. An diesem Datum werden die Stimmberechtigten auch über zwei weitere Sitze im Gemeinderat entscheiden: die Nachfolge des zurücktretenden Vizeammanns Gaby Dössegger sowie von Gemeinderat Björn Rösch. Die Stimmbeteiligung lag bei 27,9 Prozent.
Seon: Offenes Rennen um das Amt des Gemeindeammanns
Bei den Gesamterneuerungswahlen in Seon am 18. Mai wurden die vier bisherigen Gemeinderäte problemlos wiedergewählt: Markus Rihner (Die Mitte), Christine Iten (FDP), Peter Siegenthaler (parteilos) und Otto Walti (parteilos).
Um das Amt des Gemeindeammanns, das durch den Rücktritt von Hans Peter Dössegger frei wird, bewerben sich Christine Iten und der bisherige Vizeammann Otto Walti. Im ersten Wahlgang erreichten beide jedoch nicht das absolute Mehr von 489 Stimmen. Otto Walti erhielt 427 Stimmen, Christine Iten 348.
Markus Rihner wurde mit 761 Stimmen als Vizeammann bestätigt. Die Stimmbeteiligung lag bei 31,9 Prozent.
Mario Blasucci wird neuer Gemeindepräsident
Mario Blasucci (Die Mitte) ist neuer Gemeindeammann von Brunegg. Bei den Gesamterneuerungswahlen vom Sonntag erhielt er 52 Stimmen und tritt damit die Nachfolge von Beatrice Zandonella Klingele an, die nicht mehr kandidierte. Blasucci gehört dem Gemeinderat bereits an und stellte sich erstmals für das Präsidium zur Verfügung. Auch Michael van Toorn und Thomas Brügger (beide parteilos) wurden problemlos wiedergewählt. Van Toorn bleibt zudem Vizegemeindeammann. Die Stimmbeteiligung lag bei 20,1 Prozent, das absolute Mehr bei 35 Stimmen. Für die beiden verbleibenden Sitze im fünfköpfigen Gemeinderat findet am 28. September ein zweiter Wahlgang statt. Den vollständigen Bericht mit Mario Blasucci gibt es auf Seite 15 zu lesen.