Das Operettenfieber ist ausgebrochen

Möriken-Wildegg Obwohl die Premiere der Operette «Die lustige Witwe» von Franz Lehár erst am 19. Oktober stattfindet, übt der Chor bereits fleissig.

Muriel Binder

Muriel Binder

<em>Bewegung gehört dazu: </em>Die Chormitglieder müssen sich auf Text und Melodie konzentrieren und sich trotzdem möglichst natürlich bewegen; am Flügel Ramin Abbassi.

<em>Bewegung gehört dazu: </em>Die Chormitglieder müssen sich auf Text und Melodie konzentrieren und sich trotzdem möglichst natürlich bewegen; am Flügel Ramin Abbassi.

Urs Erne

Urs Erne

Die «Lustige Witwe» ist die 40. Inszenierung der Operette Möriken-Wildegg, die auf eine 90-jährige Tradition zurückblicken darf. Das heisst aber nicht, dass sie Staub angesetzt hat – im Gegenteil: Das Kreativ-team hat eine deutliche Verjüngung erfahren. Mit dem Regisseur Simon Burkhalter, den musikalischen Leitern Renato Botti (Gesamtleitung) und Ramin Abbassi und der Kostümbildnerin Renate Tschabold sind neue, frische Kräfte zum bewährten Operettenteam gestossen.

Während die Hauptarbeit für die Solisten und das Orchester erst nach den Sommerferien beginnt, sind die Mitglieder des Chors seit Anfang Mai fleissig am Proben. Die Chorproben werden abwechselnd von Renato Botti und Ramin Abbassi geleitet; an diesem Tag ist Abbassi an der Reihe.

Das Einsingen nimmt geraume Zeit in Anspruch. Dabei werden nicht nur die Stimmbänder eingesungen, sondern der ganze Körper mit diversesten Bewegungen mit einbezogen. «Das ist ein super Einsingen», lassen sich die Sängerinnen und Sänger vernehmen.

Die Art und Weise, wie die Proben von den beiden Dirigenten geführt werden, kommt bei den Mitwirkenden gut an. Sie sind ausnahmslos voll konzentriert, wiederholen nach Bedarf unermüdlich mehrmals die gleichen Passagen. Geplaudert wird erst in der Pause; diese Disziplin wird nicht nur vom musikalischen Leiter sehr geschätzt.

Text und Melodie sitzen bereits ziemlich gut; nur noch selten ist ein Blick auf das Text- und Notenblatt nötig. Deshalb baut Ramin Abbassi nun Bewegung in die Sache ein. Während sie singen, müssen die Chormitglieder aneinander vorbeipromenieren, sich die Hände schütteln, einander zulächeln oder zunicken. Ganz so, wie es später auf der Bühne sein soll, wenn der Chor je nach Szene elegante Hofleute, devote Bedienstete oder gewöhnliches Volk darstellen wird.

«Das war wieder eine tolle Probe», lautete die einhellige Meinung am Ende des Abends.

Aufführungen: «Die lustige Witwe» von Franz Lehár. 20 Vorstellungen vom 19. Oktober (Premiere) bis 29. November (Derniere) im Gemeindesaal Möriken.

Vorverkauf

Online: ab 1. Juli platzgenau unter www.operette.ch.

Telefonisch: ab 5. August unter der Nummer 0628871199 (Mo., Mi. und Fr. von 14 bis 16 Uhr).

Persönlich: ab 12. August im Untergeschoss des Gemeindesaals Möriken (Mo., Mi. und Fr. von 14 bis 16 Uhr).

Stimmen aus dem Chor

Singen kennt keine Altersgrenzen. Das gilt auch für den Chor der Operette, der ja schliesslich «das Volk» darstellen soll. Die jüngste Sängerin ist die Sopranistin Muriel Binder (23). «Ich bin sozusagen mit der Operette aufgewachsen», lacht die junge Frau, die in Möriken aufgewachsen ist. «Meine Mutter hat jahrelang in der Operette gespielt und ich wollte schon seit ich 5 Jahre alt war auch einmal mitmachen.» Diesen Wunsch erfüllt sich die Primarlehrerin nun bereits zum zweiten Mal. Beruflich liebäugelt sie mit einer Weiterbildung in Richtung Musik und Bewegung oder Theaterpädagogik.

Dagegen ist Urs Erne (65) aus Holderbank schon fast ein «alter Hase». Er singt im zweiten Bass und hat bereits mehrmals vor und hinter der Bühne mitgemacht. Ausserhalb der Operettenzeit singt er im Männerchor Möriken-Wildegg. Erne ist voll des Lobs über die beiden musikalischen Leiter, deren Elan die Sängerinnen und Sänger mitreisst. «Sobald man hier ist, befindet man sich in einer anderen Welt», fasst er zusammen. (do)

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