Das Museum Burghalde hebt ab
Lenzburg Der 50. Jahrestag der ersten bemannten Mondlandung ist dem Museum Burghalde eine ganze Reihe von Anlässen wert. Am übernächsten Samstag startet in der Dependance Seifi die Ausstellung «Ko(s)mische Trouvaillen».

Lesa ist mehr als Esa. Mindestens ein Buchstabe mehr. Der «L» sorgt auch für die regionale Verwurzelung. Historisch und technologisch betrachtet ist die 1975 gegründete European Space Agency (Europäische Weltraumorganisation, kurz Esa) etwas wichtiger als die Lenzburg Space Agency (Lesa).
Das Lesa-Startdatum, der 1. April 2019, deutet an, dass diese Organisation nicht zwingend tierisch ernst genommen werden will. Aber immerhin gibt es unter der Adresse www.lesa-mission.org einen professionell daherkommenden Internetauftritt. Auch das Logo erinnert an die grossen Brüder Esa und Nasa und wurde schon vielseitig eingesetzt. Auf grossen Fahnen war es etwa bei der grossen Einweihungsfeier vor dem Burghaldenhaus zu sehen. Es ziert aber auch die Jacke von Lesa-Direktorin Christine von Arx, die im Nebenamt Direktorin des Lenzburger Museums Burghalde ist.
Weltraumfahrt im Museum
«Humor und Ernsthaftigkeit müssen hier Hand in Hand gehen», sagt Museum-Burghalde-Sammlungsleiter Marc Philip Seidel, der unter anderem hinter dem optischen Auftritt der Lesa steckt. Es ist also bei weitem mehr als Klamauk, der hinter der Space-Affinität des Jahresprogramms des Stadtmuseums steht.
Unter dem Sammelbegriff «Over the Moon» findet 2019 im Museum Burghalde zum 50. Jahrestag der ersten bemannten Mondlandung eine ganze Fülle von Veranstaltungen und Ausstellungen zum Thema statt. Beispielsweise ist im angegliederten Ikonenmuseum Juri Gagarin, dem ersten Menschen im Weltraum, eine Pop-up-Ausstellung mit russischen Lackminiaturen, Postkarten, Medaillen und Briefmarken gewidmet.
In verschiedenen Museumsbereichen wird zudem erzählt, dass in Lenzburg – ausser dem Stadtwappen, das ja symbolisch den Blick ins All freigibt – durchaus Bezüge zu Weltraum und Raumfahrt bestehen.
Lunar1 und Astronautenwindel
Mit der Vernissage am übernächsten Samstag startet nun im Ausstellungsraum «Alter Seifi» ein Kernevent der Reihe. «Ko(s)mische Trouvaillen» lautet der Titel der Ausstellung, die an den Wochenenden bis Ende Juli gezeigt wird. In enger Zusammenarbeit mit dem Swiss Space Museum und dessen Leiter Guido Schwarz wurden Raritäten zusammengetragen, die in Zusammenhang mit der fiktiven und effektiven Eroberung des Weltraums stehen. Das Swiss Space Museum hat noch keinen permanenten Ausstellungsort, weshalb Schwarz die «Ko(s)mischen Trouvaillen» nicht ungelegen kommen.
Neben teilweise seltenen Comics und Briefmarken zum Thema werden Raketenteile und eine Original-Astronautenwindel gezeigt. Am auffälligsten ist jedoch das der Lesa von der grossen Schwesterorganisation Esa zur Verfügung gestellte Modell des Satelliten Lunar1. Es handelt sich dabei um eine Rekonstruktion im Massstab 1 zu 4.
Die Besucher, bei denen insbesondere Kinder und Jugendliche angesprochen werden, sollen nicht nur Gegenstände anschauen können. «Wir planen eine Ausstellung zum Staunen und Mitmachen», so Museums- und Lesa-Direktorin Christine von Arx. Wer will, kann sich ein Raumfahrtkostüm anziehen und im fiktiven Kosmos für ein Selfie posieren.
Da ist es schon fast logisch, dass an der Vernissage die Stormtroopers aus dem Film «Star Wars» auftreten.
Ko(s)mische Trouvaillen
Dauer: 16. Juni bis 28. Juli; geöffnet jeweils freitags, samstags und sonntags
Ort: Seifi, Burghaldenstrasse 57, Lenzburg
Organisation: Museum Burghalde, Lenzburg Space Agency (Lesa), Swiss Space Museum
Vernissage: Samstag, 15. Juni, 18 Uhr. Es sprechen: Guido Schwarz (Leiter Swiss Space Museum), Christine von Arx (Leiterin Museum Burghalde und Direktorin der Lesa), Marc Philip Seidel (Sammlungsleiter Museum Burghalde)
Öffentliche Führungen: Mit Guido Schwarz am 16. Juni und 6., 7., 27. und 28. Juli jeweils um 14 Uhr (lba)